Thriller "Who Am I" Typisch undeutscher Film

Düsseldorf · "Undeutsch" hat sich in den vergangenen Jahren als eine Art Qualitätskriterium für deutsche Filme eingebürgert. Ist ein Film "undeutsch", bringt er zum Beispiel knallharte Action in die "Tatort"-Republik, ungewöhnliche, schnelle Schnitte oder eine Ästhetik, die dem an melancholische Kammerspiele oder bunte Romantik-Komödien gewöhnten Kinobesucher in Deutschland ungewohnt erscheint.

"Who Am I" mit Elyas M'Barek: Typisch undeutscher Film
Foto: dpa, lus sab

Genau so ein Film ist auch "Who Am I - Kein System ist sicher", ein Hacker-Film passend zu den Daten-Skandalen um die NSA oder nackte Hollywood-Stars in privaten Posen. Der Film erzählt die Geschichte des jungen Benjamin (Tom Schilling), der die Nase voll davon hat, immer ein Niemand zu sein und aus der trostlosen Realität immer häufiger in die virtuelle Welt flieht.

Als er versucht, seiner ebenso großen wie heimlichen Liebe Marie (Hannah Herzsprung) die Fragen für ihre Abschlussprüfung vom Uni-Server zu klauen, wird er erwischt und zu Sozialstunden verdonnert. Ausgerechnet die sind aber sein Ticket in die ernsthafte Cyber-Kriminalität. "Who Am I" ist ein spannender, dunkler, dichter Film mit eindringlicher Musik geworden.

(RP)
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