Matthias Schweighöfer "Ich wollte mich selbst mal anders inszenieren"

Matthias Schweighöfer (34) schätzt eine entspannte Atmosphäre am Filmset und dreht deshalb am liebsten mit guten Bekannten. Im neuen Film "Der Nanny" spielen unter anderem seine Freunde Milan Peschel und Joko Winterscheidt mit.

 Matthias Schweighöfer (links) im neuen Film "Der Nanny"

Matthias Schweighöfer (links) im neuen Film "Der Nanny"

Foto: Verleih

In "Der Nanny" spielen Sie den alleinerziehenden Immobilienentwickler Clemens, einen auf den ersten Blick eher unsympathischen Typen. Was hat Sie an der Rolle gereizt?

Schweighöfer Ich hatte keine Lust, wieder eine ganz klare romantische Komödie zu drehen. Und ich wollte unbedingt die Zusammenarbeit mit Milan Peschel fortsetzen. Ich hatte sehr große Lust, mal ein wirkliches Märchen zu inszenieren, das davon erzählt, wie aus einem Nobody ein Somebody wird. Die Rolle war immer für Milan Peschel gedacht. Ich hatte den Antrieb zu sehen, ob ich mich selbst auch anders inszenieren kann.

Ist "Der Nanny" ein sozialkritischer Film über Gentrifizierung?

Schweighöfer Das Thema Wohnen betrifft uns alle. Mit Rolf, der Figur die Milan spielt, wollte ich eine Figur schaffen, die alles verliert und wirklich um etwas kämpfen muss - eine Art Robin-Hood-Figur.

Sie drehen immer wieder mit Freunden wie Florian David Fitz oder Joko Winterscheidt. Brauchen Sie so ein quasi familiäres Umfeld am Set?

schweighöfer Ich habe immer gerne meine Freunde um mich. Als ich anfing und mehr Regie gemacht habe, war mir eine bestimme Arbeitsphilosophie wichtig: Ich kann heute anders bestimmen, wie ich arbeite. Man ist eine lange Zeit weg, auch von den Kindern, aber es ist auch gute Lebenszeit, weil man mehr Einfluss auf die Planung hat.

Ist es in so einer freundschaftlichen Atmosphäre nicht schwierig, als Regisseur Anweisungen zu geben oder Kritik zu üben?

Schweighöfer Meine Freunde haben alle keine großen Egos, sondern sind bescheidene Menschen. Dann geht das. Und die Aufgabenverteilung ist klar. Der Regisseur inszeniert. Wenn ich bei anderen Regisseuren spiele, ist das ja auch klar, und ich habe ihnen zu folgen.

DAS INTERVIEW FÜHRTE SILKE KATENKAMP.

(RP)
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