Kinofim "Mit Dir an meiner Seite" Miley Cyrus nervt in Kitsch-Romanze

Berlin (RPO). Miley Cyrus hat keine Lust mehr auf "Hannah Montana". Der 17-jährige Teenie-Star drängt ins seriöse Geschäft. Donnerstag kommt ihr neuer Film "Mit Dir an meiner Seite" in die deutschen Kinos. Filmfreunde brauchen aber starke Nerven. Denn die Verfilmung des Romans von Nicholas Sparks gerät zu einem Klischee-Festival. Und auch Miley Cyrus hat so ihre Schwierigkeiten.

Miley Cyrus in "Mit dir an meiner Seite"
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Von "Hannah Montana" hat Miley Cyrus inzwischen genug. Als die Schauspielerin und Sängerin sich im vergangenen Jahr für eine vierte und letzte Staffel der Teenie-Hitserie verpflichten ließ, die sie international zum Jungstar machte, gab es eine Bedingung: Der heute 17-jährigen Cyrus wurde zugesichert, dass sie neben der Sitcom auch einen neuen Disney-Kinofilm drehen dürfe.

Im Familiendrama "Mit Dir an meiner Seite" geht um Liebe, Familie und Freundschaft - Themen also, die auch in der Kinoversion von "Hannah Montana" im Mittelpunkt standen. Für die Hauptrolle darin war Cyrus im Februar als schlechteste Schauspielerin für den Anti-Preis "Goldene Himbeere" nominiert worden. Nicht auszuschließen, dass sie mit ihrem neuen Werk wieder auf dieser Liste landet.

Ronnie versteht sich schlecht mit ihrem Vater

Die Verfilmung des Romans von Romantikspezialist und Bestseller-Autor Nicholas Sparks erzählt die Geschichte der 17-jährigen Ronnie (Cyrus). Nachdem sie beim Diebstahl erwischt wurde, soll sie den Sommer mit ihrem kleinen Bruder Jonah (Bobby Coleman) diesmal bei ihrem Vater Steve (Greg Kinnear) in einem US-Küstenstädtchen verbringen.

Auf ihren Dad ist Ronnie nach der Trennung der Eltern alles andere als gut zu sprechen. Sie will es ihm nicht verzeihen, dass er sie und Jonah in New York zurückgelassen hat, um die gescheiterte Ehe in seiner alten Heimat zu verarbeiten. Aus Wut hat Ronnie - eine von kleinauf begabte Pianistin - auch aufgehört, Klavier zu spielen.

Zickige und rotzfreche Göre

Als zickige und rotzfreche Göre präsentiert sich Miley Cyrus alias Ronnie zum Start des Films. Sie spricht kaum mit dem Vater, kommt und geht wann sie will, umgibt sich mit zwielichtigen Bekannten - und wird dabei für den Zuschauer mit ihrer übertrieben gespielten, affektierten Art ziemlich schnell anstrengend.

Alles ändert sich für Ronnie, als sie den Beachboy Will (Liam Hemsworth) kennenlernt und sich nach anfänglichem Widerwillen in ihn verliebt. Auch abseits der Leinwand sind Cyrus und Hemsworth inzwischen ein Paar. Gemeinsam hätten ihre deutschen Fans sie bei einem geplanten PR-Auftritt in München erstmals live erleben sollen. Die Vulkan-Aschewolke kam allerdings dazwischen, und der Besuch platzte.

Leider trieft es vor Kitsch

Die Liebesgeschichte zwischen Ronnie und Will wird im Film ziemlich kitschig und triefend geschildert. Zunächst scheint alles perfekt: Gemeinsam rettet das junge Paar Wasserschildkröten und genießt den Sommer. Für Verstimmung sorgt Wills Ex, die Ronnie glauben lässt, sie sei für ihn nur eine von vielen. Will kann sie vom Gegenteil überzeugen.

Als er Ronnie dabei auch vom Unfalltod seines kleinen Bruders erzählt, den seine wohlhabende, kühle Familie nicht verwinden kann, spielt sie erstmals seit Jahren wieder Klavier - was ein wenig einem Groschenroman gleicht.

Der Verlauf ist ziemlich absehbar

Überschattet wird die Beziehung der beiden schließlich von einem dunklen Geheimnis, das Will mit seinem besten Freund teilt. Beide wissen, wer tatsächlich hinter einem Feuer in der örtlichen Kirche steckt, für das sich Ronnies Vater verantwortlich fühlt.

Schwermütig wird es, als Ronnie erfahren muss, dass ihr Vater - ein ehemaliger Konzertpianist und Lehrer - schwerkrank ist. Gerade wieder mit ihm versöhnt, bleibt sie schockiert bei ihm und entdeckt durch ihn ihre Leidenschaft für die Musik wieder.

Der Film, der von Regisseurin Julie Anne Robinson als ihr Kinodebüt in Szene gesetzt wurde, schwankt zwischen kitschiger Liebesromanze, heiter-klamaukiger Familiengeschichte und echtem Drama. Der Verlauf ist in weiten Teilen vorhersehbar und die schauspielerische Überzeugungskraft von Cyrus, die mit Ausnahme einer kurzen Szene diesmal nicht singt, leider sehr begrenzt.

(DDP/csi)
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