Premiere von "Skyfall" in Berlin mit Daniel Craig Nasskaltes Wetter stört 007 nicht

Berlin · Auch 007 wird mal im Regen stehen gelassen: Erst wurde Bond-Darsteller Daniel Craig zur "Skyfall"-Deutschlandpremiere am Dienstagabend in Berlin ein nasskalter Empfang bereitet, dann verhinderte Wirbelsturm Sandy den geplanten Abflug nach New York. Zwischendrin verspühte der Doppelnull-Agent noch ein wenig Coolness.

Neuer Bond "Skyfall" feiert Premiere in Berlin
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Stattdessen sollte der Schauspieler im Anschluss an die Premiere die Heimreise nach London antreten. Der Brite ließ sich von den widrigen Wetterverhältnissen nicht die Laune verderben und schmiedete große Pläne für seinen nächsten Auftritt als 007.

"Ich glaube, beim nächsten Film können wir tun, was immer wir wollen", sagte der Brite der Nachrichtenagentur dapd kurz vor der Premiere am Potsdamer Platz. Craig lässt sich bei seiner Wunschliste von den alten 007-Filmen inspirieren. "Ich liebe U-Boot-Stützpunkte, ich will Vulkane unter der Erdoberfläche. Lasst es uns machen."

Craig wollte klassischen Film

Für seinen dritten Auftritt als der Geheimagent in "Skyfall" hatte Craig klare Vorstellungen. "Bei diesem Film war es immer mein Anliegen, einen so klassischen Bond-Film zu machen, wie wir nur konnten." Vertraglich ist der 44-Jährige für zwei weitere 007-Auftritte verpflichtet, überlässt aber den Produzenten das Ruder: "Sollte ich noch einen machen, wäre ich sehr glücklich."

Craig selbst hatte Regisseur Sam Mendes an Bord geholt und während einer Party den Job angeboten. Die Herausforderung sei für ihn genau zur rechten Zeit gekommen, sagte der Oscar-prämierte Filmemacher ("American Beauty") in Berlin. "Ich fühlte mich etwas festgefahren und wollte mich aufrütteln."

Zuschauer sollen mit 007 mitfühlen

Mendes machte seine Mitarbeit aber von einer Liste radikaler Handlungselemente abhängig. So habe er darauf bestanden, Bond an den Ort seiner Kindheit zurückzuführen, den Agenten fast umzubringen und als quasi Alkoholiker zurückzuholen. Sein Ziel sei es gewesen, dass die Zuschauer wahrhaft mit dem Helden fühlen, sagte Mendes. In früheren Filmen sei der Agent fast zum Einrichtungsgegenstand verkommen.

Judi Dench, Darstellerin der 007-Chefin M, und Javier Bardem alias Schurke Raoul Silva waren nicht nach Berlin gereist. Auch Bond-Girl Naomie Harris überließ ihrer Kollegin Bérénice Marlohe den roten Teppich. Die Französin schwärmte von der Menschlichkeit und Bescheidenheit ihrer Kollegen. Weniger ungetrübte Erinnerungen hat sie an die "Skyfall"-Weltpremiere in London. Prinz Charles sei zwar sehr charmant gewesen - seine Frage, ob sie schon einmal Shakespeare gespielt habe, habe sie aber voller Scham verneinen müssen, sagte Marlohe.

Ab Donnerstag in den Kinos

Der 23. offizielle Bond-Film kommt am Donnerstag (1. November) in die Kinos. Wenige Wochen nach dem 50. Jubiläum der Kinoreihe am 5. Oktober deuten sich neue Rekorde an: In der britischen Heimat ist "Skyfall" bereits angelaufen und hat dort das beste Startwochenende in der 007-Geschichte und das zweitbeste überhaupt hingelegt.

In den USA kommt Craigs dritter Auftritt als Agent mit der Lizenz zum Töten am 9. November in die Kinos. Eigentlich wollten Craig & Co. den Film am Donnerstag bei einer Sondervorführung in New York vorstellen. Wirbelsturm Sandy, der an der Ostküste der USA wütete, machte dem Team aber einen Strich durch die Rechnung.

Fans dürfen sich in "Skyfall" auf das erste Wiedersehen mit Quartiermeister Q seit dem Neustart in "Casino Royale" freuen. Der von dem 32-jährigen Ben Whishaw ("Das Parfum") verkörperte Technikexperte unterstützt 007 im Kampf gegen den Terroristen Silva. Der hat es auf M abgesehen und scheint auf einer höchst persönlichen Mission zu sein.

Die nächsten beiden Filme werden möglicherweise eine Geschichte in zwei Teilen erzählen. Wie das Branchenblatt "Variety" berichtete, schreibt John Logan ("Hugo Cabret") an den Drehbüchern. Die Handlung soll nicht auf einer Vorlage von Bond-Erfinder Ian Fleming basieren. Der Autor hatte bereits am "Skyfall"-Drehbuch mitgewirkt.

Zunächst aber steht Craig für George Clooney vor der Kamera. Im März beginnen laut dem Blog "Deadline" in Europa die Dreharbeiten für "The Monuments Men". Regisseur und Darsteller Clooney erzählt darin die Geschichte von US-Soldaten und Kunstexperten, die am Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutende Kunstgüter vor der Zerstörung durch die Nazis bewahren wollen. Weitere Mitglieder des illustren Ensembles sind Bill Murray, Cate Blanchett und Jean Dujardin.

(APD)
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