James-Bond-Nachfolge Das sind mögliche Kandidaten für den neuen 007

London · Die Gerüchteküche brodelt seit Monaten: Wer folgt Daniel Craig als James Bond im Geheimdienst Ihrer Majestät? Selten ist eine Entscheidung in der Filmwelt so fieberhaft erwartet worden wie diese. Ein Überblick über die Spekulationen.

James Bond Nachfolger: Wer folgt auf Daniel Craig als "007"?
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Wer wird der neue James Bond?

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Foto: dpa/Nicole Dove

Daniel Craig, der 2006 in die Rolle des Geheimagenten schlüpfte, machte James Bond zu einem harten Hund – im Vergleich zu den Gentleman-haften Interpretationen seiner beliebten Vorgänger Sean Connery, Roger Moore und Pierce Brosnan. Bond „knallhart“ sollte mehr dem Zeitgeist entsprechen, der Anfang der 2000er mit den Abenteuern von Jason Bourne auf die Leinwand gebracht worden war und drohte, 007 den Rang abzulaufen.

Craig brachte vor allem mit „Casino Royale“ und „Skyfall“ den britischen Geheimagenten zurück in die Erfolgsspur. Der Brite Tom Hardy, der in Filmen wie „The Dark Knight Rises“, „Venom“ und „Mad Max: Fury Road“ oft als Bösewicht oder zumindest als Anti-Held auftritt, wäre eine Möglichkeit, diese harte, dunkle Version von Bond beizubehalten. Laut dem Wettbüro William Hill war er im Oktober 2022 der Favorit der britischen Buchmacher.

Bekannt durch die Krimi-Serien „The Wire“ und „Luther“ wird der Name von Idris Elba häufig als 007-Nachfolger genannt. 2018 sorgte der schwarze Schauspieler selbst für Aufregung in den Online-Netzwerken, als er postete: „Mein Name ist Elba, Idris Elba“ – in Anlehnung an Bonds berühmten Satz. „Don't believe the hype!“ (Glaubt nicht an den Hype!), fügte er jedoch hinzu.

Bond-Produzentin Barbara Broccoli hat wiederholt erwähnt, dass der nächste 007 „kein weißer Mann sein muss“. Viele sind der Meinung, dass Elba das Charisma hat, um die Rolle zu übernehmen.

James-Bond-Darsteller: Diese Schauspieler stellten bisher 007 dar - seit 1962
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Diese Schauspieler waren bereits James Bond

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Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Ein weiterer Name, der die Runde macht: Lashana Lynch. Hier stellt sich die Frage: Bond, eine Frau? Auch wenn Produzentin Broccoli diese Möglichkeit eigentlich schon abmoderiert hat – bei den Buchmachern ist die Option noch nicht vom Tisch. „Ich bin nicht besonders daran interessiert, eine männliche Figur von einer Frau spielen zu lassen. Ich denke, Frauen sind viel interessanter als das“, sagte Broccoli in einem Interview mit dem Branchenblatt „Variety“. Den Spekulationen um die 33-jährige schwarze Britin Lashana Lynch tat das keinen Abbruch – vor allem weil sie Berichten zufolge am Ende von „Keine Zeit zu sterben“ die Rolle des 007 übernimmt.

Craig stimmte jedoch Broccoli zu und sagte der „Radio Times“, es müsse einfach „bessere Rollen für Frauen und farbige Schauspieler“ geben. „Warum sollte eine Frau James Bond spielen, wenn es eine Rolle geben sollte, die genauso gut ist wie James Bond, aber für eine Frau?“

Zu einem anderen Namen: Seit der Netflix-Erfolgsserie „Bridgerton“ ist der junge britisch-simbabwische Schauspieler Regé-Jean Page in aller Munde. Er gilt als weiterer Favorit der Buchmacher. „Wenn du ein Brite bist und etwas Bekanntes machst, dann fangen die Leute an, das B-Wort zu sagen“, tat er die Idee selbst jedoch zurückhaltend gegenüber dem US-Talkshow-Moderator Jimmy Fallon ab.

Ganz anders Teenie-Star Tom Holland: Er flog als Spiderman über die Leinwand – und hält sich mit seinen Ambitionen für eine Lizenz zum Töten auf der Leinwand weniger bedeckt als Regé-Jean Page. „Als junger Brite, der das Kino liebt, würde ich gerne James Bond sein. Also, wissen Sie, das sage ich jetzt einfach mal so. Ich sehe ziemlich gut aus in einem Anzug“, erzählte er dem Magazin „Variety“.

Und wer ist sonst noch im Rennen? Die Zeitschrift „Vogue“ erstellte vor einigen Monaten eine Liste mit diversen Namen mit Chancen auf die Rolle, darunter der „britisch-malaysische Traummann“ Henry Golding, „Bodyguard“-Star Richard Madden oder „Peaky Blinders“-Hauptdarsteller Cillian Murphy. Länger werden ebenfalls Tom Hiddleston und Damian Lewis gehandelt. Weitere Namen, die hochgehandelt werden sind „The Witcher“ Henry Cavill (39) oder aber auch Aidan Turner (39, „Poldark“).

Anfang Januar 2023 kursieren vor allem zwei Schauspielernamen als mögliche James-Bond-Nachfolger: Ein Star aus der Netflix-Serie „Emily in Paris“ sowie ein junger Schauspieler, der einem Medienbericht zufolge an einem geheimen Test teilgenommen und die Bond-Produzentin Barbara Broccoli beim Vorsprechen von sich überzeugt haben soll. Um wen es sich handelt, lesen Sie hier.

Im Moment sind die Lippen im Bond-Hauptquartier allerdings noch versiegelt. Es werde „mindestens zwei Jahre dauern“, bis die Dreharbeiten zum nächsten 007-Film beginnen. Die Suche nach einem Schauspieler, der Daniel Craig ersetzt, habe noch nicht begonnen, „weil es eine Neuerfindung von Bond ist“, sagte Broccoli dem Medienportal „Deadline“.

Was jedoch bereits feststeht, ist ein kleines Detail: Mitte Oktober 2022 gab James-Bond-Produzent Michael G. Wilson bekannt, dass unter 30-Jährige ihre Hoffnungen auf die begehrte Rolle begraben können. „Wir haben in der Vergangenheit versucht, uns jüngere Leute anzuschauen. Aber der Versuch, sich das vorzustellen, funktioniert nicht“, sagte Wilson laut Medienberichten am Rande einer Veranstaltung zum 60. Geburtstags des ersten Bond-Films „Dr. No“. „Denken Sie daran, dass Bond bereits ein Veteran ist. Er hat schon einige Erfahrung. Er ist ein Mensch, der sozusagen alle Kriege mitgemacht hat. Er war wahrscheinlich beim SAS oder so. Er ist nicht irgendein Junge von der Highschool, den man einfach so in die Rolle steckt und loslegt. Deshalb ist die Rolle für einen Mittdreißiger geeignet", erklärte er weiter. Damit dürften einige der gehandelten Schauspieler keine großen Chancen mehr auf die Craig-Nachfolge als 007 haben dürfen.

(mro/hebu/mba/dw/AFP)
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