Los Angeles 14 Oscar-Nominierungen für "La La Land"

Los Angeles · Auch der deutsche Beitrag "Toni Erdmann" hat Chancen auf einen Preis am 26. Februar 2017 in Los Angeles.

14 Oscar-Nominierungen 2017 für "La La Land", "Toni Erdmann" Favorit
Foto: dpa, sab kde gfh his

Die Oscar-Nominierungen sind endlich da, und sofort erzählen muss man dieses: Meryl Streep ist zum 20. Mal nominiert, und zwar für ihre Hauptrolle in der Komödie "Florence Foster Jenkins". "La La Land" wurde 14 Mal nominiert, so oft wie einst "Alles über Eva" (1950) und "Titanic" (1997). Der Düsseldorfer Pianist Hauschka alias Volker Bertelmann hat mit seinem Soundtrack für "Lion" Chancen auf den Oscar für die beste Filmmusik. "Toni Erdmann" geht als bester ausländischer Film im Rennen. Und: Mel Gibson ist rehabilitiert. Er wurde wegen rassistischer Pöbeleien und antisemitischer Ausfälle in Hollywood jahrelang geächtet, aber nun ist der 61-Jährige als bester Regisseur nominiert und sein Kriegsfilm "Hacksaw Ridge" als bester Film.

Am 26. Februar werden die Oscars in Los Angeles vergeben, und natürlich gilt "La La Land" nach dem Triumph bei den Golden Globes als aussichtsreicher Kandidat für die Hauptkategorien. Die Academy hat sich allerdings im vergangenen Jahr neu sortiert, man wolle gesellschaftlich relevanter prämieren, also nicht nur weiße Darsteller und Themen ehren. Leicht gemacht wurde es der Jury durch hervorragende Filme: So wird denn das Drama "Moonlight" über einen homosexuellen, afroamerikanischen Mann hoch gehandelt, das acht Nominierungen bekam. Auch "Fences" und "Hidden Figures" behandeln afroamerikanische Themen. Und mit acht Nominierungen hat auch das Science-Fiction-Kammerspiel "Arrival" gute Chancen.

Bei den Hauptdarstellerinnen spricht viel für die in Äthiopien geborene Ruth Negga, die in "Moonlight" überzeugt hat. Sie tritt gegen Isabelle Huppert ("Elle"), Natalie Portman ("Jackie"), Emma Stone ("La La Land") und natürlich Streep an. Bei den Herren setzen viele auf Casey Affleck, der in "Manchester By The Sea" die Rolle seines Lebens spielt. Der Film wurde übrigens von Amazon produziert, und so ist zum ersten Mal in der Geschichte der Oscars ein Streaming-Dienst auf der Liste der Nominierungen zu finden. Afflecks Mitbewerber: Andrew Garfield ("Hacksaw Ridge"), Ryan Gosling ("La La Land"), Viggo Mortensen ("Captain Fantastic") und Denzel Washington ("Fences"). Insgesamt sind sechs schwarze Darsteller nominiert. Die Academy hält sich auch hier an die selbst gesetzten Vorgaben.

Bei den Regisseuren konkurriert Mel Gibson mit Damien Chazelle ("La La Land"), Kenneth Lonergan, ("Manchester By The Sea"), Barry Jenkins ("Moonlight") und Denis Villeneuve ("Arrival"). Der deutsch-spanische Filmemacher Marcel Mettelsiefen ist mit seiner Flüchtlings-Doku "Watani: My Homeland" Anwärter beim "Kurz-Dokumentarfilm". Und sollte tatsächlich "Toni Erdmann" gewinnen, wäre es der erste deutsche Sieg seit "Das Leben der anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck 2007.

(hols)
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