Fotos Oscar 2009: Die großen Sieger und Verlierer
Mickey Rourke gehört mit Sicherheit zu den großen Verlierern des Abends. Im Film "The Wrestler" hatte er sich nach knapp zwanzig Jahren Hollywood-Abstinenz zurückgemeldet.
Vielleicht ist seine Nominierung zum besten Hauptdarsteller aber schon Sieg genug. Nach einer erfolglosen Karriere als Boxer und jede Menge Drogen und Alkohol ist der Schauspieler von seinem bewegten Leben deutlich gezeichnet.
Statt Mickey Rourke wurde Sean Penn für seine Darstellung des des Schwulenaktivisten und Politikers Harvey Milk ausgezeichnet. Penn verband seine Dankesansprache mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Homo-Ehe, die im November durch einen Volksentscheid in Kalifornien gekippt worden war. Sein Sieg ist somit auch ein Sieg für alle Homosexuellen.
Der Außenseiter ist der Gewinner des Abends. Danny Boyle (mitte; "Trainspotting") konnte mit seinem Film gleich acht Oscars ergattern. Erzählt wird der Aufstieg eines Jungen aus einem indischen Elendsviertel zum Gewinner eines Millionenpreises in einem TV-Quiz.
"Slumdog Millionaire" machte aus zehn Nominierungen acht goldene Trophäen, darunter die Auszeichnung für die beste Regie (Danny Boyle; "Trainspotting") und den besten Film.
In Indien sorgte der Film für eine wahre Oscar-Euphorie. An den Fernsehern verfolgten die Bollywood-Liebhaber das Geschehen auf dem roten Teppich in Hollywood.
Es war der emotionalste Moment der ganzen Oscar-Verleihung: Heath Ledger wurde für seine Darstellung des Fieslings "Joker" in dem Batman-Film "The Dark Knight" ausgezeichnet.
Ledgers Eltern und seine Schwester nahmen den Preis entgegen. Die Familie widmete den Preis der vierjährigen Tochter des Schauspielers: Matilda.
"Titanic"-Star Kate Winslet bedankte sich unter Tränen für ihren ersten Oscar, nachdem sie in den Vorjahren bei fünf Nominierungen leer ausgegangen war. In "Der Vorleser" nach dem gleichnamigen Roman von Bernhard Schlink spielt Winslet die KZ-Wächterin Hanna Schmitz.
Der Oscar für die beste Nebendarstellerin ("Vicky Cristina Barcelona") ging an Penelope Cruz, die die Auszeichnung als erste Spanierin gewann.
Aus deutscher Sicht gab es in diesem Jahr einen Überraschungssieger bei den Kurzfilmen. Der deutsche Regisseur Freydank erhielt in der Kategorie einen Oscar für seinen Film "Spielzeugland". Der 14-minütige Film spielt während der Nazi-Diktatur und stellt die Judenverfolgung aus Perspektive eines kleinen Jungen dar.
Nicht erfüllt haben sich dagegen die Oscar-Hoffnungen für das deutsche Polit-Drama "Der Baader Meinhof Komplex", der für den Auslands-Oscar nominiert worden war.
Dieser Preis ging überraschend an den Film des japanischen Regisseurs Yojiro Takita ("Departures").