Schauspieler und Synchronsprecher Wolfgang Völz im Alter von 87 Jahren gestorben

Berlin · Die Stimme von "Käpt'n Blaubär" erklingt nicht mehr: Der Schauspieler und Synchronsprecher Wolfgang Völz ist am 2. Mai im Alter von 87 Jahren in Berlin gestorben.

Wolfgang Völz ist tot: Von der Raumpatrouille Orion bis zu Käpt'n Blaubär
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Bilder aus dem Leben von Wolfgang Völz

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Foto: dpa, bu sei sup fdt

Das berichtet die "Berliner Morgenpost" am Freitag. Er wurde durch eine Reihe von Rollen als Schauspieler berühmt und gehörte auch zu den bekanntesten Stimmen des deutschen Kinos und Fernsehens.

Als Synchronsprecher war Völz zuletzt vor allem als die Kinderfigur "Käpt'n Blaubär" erfolgreich. Zuvor war er unter anderem die deutsche Stimme von Stars wie Walter Matthau, Peter Ustinov, Mel Brooks oder Peter Falk.

Der am 16. August 1930 in Danzig geborene Völz nahm nach einer Bäckerlehre Schauspielunterricht und begann seine Laufbahn am Theater, unter anderem bei den Berliner "Stachelschweinen". Bundesweit bekannt wurde er ab den 1960er Jahren in Fernsehserien wie "Stahlnetz".

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Foto: AP/Carlo Fumagalli

Als seine eigene Lieblingsserie bezeichnete Völz die ARD-Serie "Graf Yoster gibt sich die Ehre", in der er ab 1966 in fast 80 Folgen den schlagfertigen Diener Johann spielte. Legendär wurde die zur selben Zeit begonnene Serie "Raumpatrouille Orion", in der Völz an der Seite von Dietmar Schönherr und Eva Pflug spielte.

In der Reihe spielte auch seine Frau Roswitha mit, mit der Völz 64 Jahre lang verheiratet war. "Wir lachen sehr viel", beschrieb Völz einmal im ZDF das Geheimnis seiner langen Ehe. Er habe in all den Jahren auch nie an Scheidung gedacht, "nur an Mord". Das Paar hat zwei Kinder, Völz' Enkel Daniel war zuletzt als "Bachelor" in der RTL-Kuppelshow zu sehen.

Neben Film- und Fernsehrollen an der Seite praktisch aller großen Stars seiner Zeit - er sei für Regisseure "der große Verwendbare" gewesen, beschrieb Völz seine Arbeit - brillierte er vor allem als Synchronsprecher.

Seine Stimme verlieh er auch zur Werbung etwa als "Käpt'n Iglu". Vor allem aber kennen sie Kinder aus der "Sendung mit der Maus", wo Völz als "Käpt'n Blaubär" zu hören war. Der Autor Walter Moers habe ihn selbst gebeten, die Sprecherrolle zu übernehmen, sagte Völz "Spiegel Online" einmal. "Die Blaubärsprache habe ich dann erfunden."

Die Sprecherrolle habe ihm "reichlich Geld gebracht", sagte Völz. Aber für Kinder habe er in seiner Karriere auch immer viel umsonst gemacht. "Es ist herrlich, dass die Kleinen so eine Fantasie haben."

Nach einem Schlaganfall hatte sich Völz zuletzt weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nun ist der Schauspieler und Synchronsprecher im Alter von 87 Jahren verstorben.

(togr/felt/AFP)
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