Bollywood für Hollywood Shah Rukh Khan will internationalen Markt erobern

Berlin (RPO). Der berühmte Bollywood-Star Shah Rukh Khan möchte nun auch internationale Kinoleinwände erobern. Mit "My Name Is Khan" sollen indische Filme auch über die Grenzen des asiatischen Kontinents hinaus bekannt werden. Dafür wurde das Epos sogar um 40 Minuten gekürzt.

Shah Rukh Khan bei der 60. Berlinale
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Rizvan Khan (Shah Rukh Khan) hat eine Mission zu erfüllen: Der Inder möchte dem US-Präsidenten mitteilen, dass er kein Terrorist ist. Seit dem 11. September 2001 steht der harmlose Autist aufgrund seiner Herkunft unter diesem Generalverdacht.

Sein Aussehen, sein Nachname und seine Religion haben dem Wahlamerikaner bereits den Job und die Liebe seines Lebens gekostet. So kann es nicht weitergehen. Doch mit seinem Ansinnen, sich dem US-Präsidenten tapfer entgegenzustellen, macht er alles nur noch schlimmer.

Mit "My Name Is Khan", einer farbenfrohen Kreuzung aus "Rain Man" und "Forrest Gump", versucht das indische Kino, westliche Leinwände zu erobern. Denn obwohl Bollywood als Synonym für die indische Filmindustrie inzwischen ein fester Begriff im internationalen Kinogeschäft ist, sind indische Produktionen und Darsteller außerhalb des asiatischen Kontinents noch immer weitgehend unbekannt.

Stattdessen sorgen amerikanische und europäische Werke für Furore, die auf die typischen Elemente des indischen Kinos zurückgreifen. Der achtfache Oscarpreisträger "Slumdog Millionär" oder die Schweizer Komödie "Tandoori Love" sind dafür beste Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit.

Mit "My Name Is Khan" wird nun der umgekehrte Weg beschritten. Das facettenreiche Drama ist eine Produktion, die dem indischen Kino auf internationalem Parkett auf die Sprünge helfen soll. Die Hauptrollen wurden dafür eigens mit den Bollywoodstars Shah Rukh Khan und Kajol Devgan besetzt.

Bei der Filmlänge unterwarfen sich die Produzenten derweil westlichen Sehgewohnheiten. Als sich bei ersten Vorführungen in Europa herausstellte, dass die zweieinhalbstündige Originalfassung dem abendländischen Publikum zu lang war, zog sich Regisseur Karan Johar noch einmal in den Schneideraum zurück. Herausgekommen ist eine um knapp 40 Minuten gekürzte Fassung, die trotz berechtigter Bedenken zahlreicher Bollywoodfans keineswegs zerstückelt erscheint.

Der Zuschauer erlebt eine flüssige und flotte Geschichte, die weiterhin alle Facetten des indischen Kinos enthält. Es darf geliebt, gelacht und geweint werden. Zudem werden gesellschaftskritische Fragen aufgeworfen. Auch auf die obligatorischen Tanzeinlagen wird nicht verzichtet. In "My Name Is Khan" wird allerdings nicht aus heiterem Himmel das Tanzbein geschwungen. Die Szenen reihen sich nahtlos in die Handlung ein. Zudem schafft es Shah Rukh Khan, den autistischen Titelhelden authentisch darzustellen. Gerade für Bollywood-Einsteiger ist "My Name Is Khan" vorzüglich geeignet.

("My Name Is Khan", Drama, Indien 2009, 126 Minuten, FSK: 12, Regie: Karan Johar, Darsteller: Shah Rukh Khan, Kajol Devgan, Christopher B. Duncan, Steffany Huckaby u.a.)

Kinostart: 10. Juni 2010

(DDP/jre)
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