Skandal in Hollywood Diese Frauen erheben Vorwürfe gegen Harvey Weinstein
Um den mächtigen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein wird es einsamer: Seine Kollegen distanzieren sich, und die Vorwürfe der sexuellen Belästigung werden immer massiver.
1996 bekam Gwyneth Paltrow eine Rolle in der Jane-Austen-Verfilmung "Emma". Kurz vor den Dreharbeiten fasste Weinstein Paltrow nach deren Aussage in einem Hotelzimmer in Beverly Hills an und schlug vor, sich im Schlafzimmer gegenseitig zu massieren. Sie lehnte ab, er schrie sie an.
Die französische Top-Schauspielerin Léa Seydoux ("Blau ist eine warme Farbe", "James Bond 007: Spectre") beschreibt im britischen "Guardian", wie Weinstein in seinem Hotelzimmer auf sie gesprungen sei, um sie zu küssen. "Ich musste mich verteidigen. Er ist so groß und dick, dass ich viel Kraft brauchte, um mich zu widersetzen." Alle Mädchen hätten Angst vor Weinstein gehabt. "Er nutzte seine Macht aus, um Sex zu bekommen", berichtet Seydoux. Das Ekelhafteste sei gewesen: "Jeder wusste, was Harveys vorhatte, und keiner tat etwas. Es ist unglaublich, dass er jahrzehntelang so handeln und trotzdem noch Karriere machen konnte."
Auch die britische Schauspielerin und Model Cara Delevingne erhebt Vorwürfe gegen Weinstein. Dieser habe von ihr verlangt, vor ihm eine andere Frau zu küssen und habe bei mehreren Treffen anzügliche Bemerkungen gemacht, schrieb Delevingne auf Instagram. Sie habe in mehreren Filmen der Produktionsfirma mitgespielt und sich dabei schrecklich gefühlt. Sie habe jedoch Angst gehabt, darüber offen zu sprechen, weil sie das Gefühl hatte, sie sei für den Vorfall verantwortlich. Sie habe die Familie Weinsteins nicht verletzten wollen.
Angelina Jolie berichtete der "New York Times" von einer "schlechten Erfahrung" mit Weinstein in ihrer Jugend. "Als Ergebnis habe ich mich entschieden, nie wieder mit ihm zu arbeiten, und andere vor ihm zu warnen. Dieses Verhalten gegenüber Frauen ist in jeder Branche und in jedem Land inakzeptabel."
Die Schauspielerin Ashley Judd berichtete der "New York Times" zufolge, dass der Filmmogul sie vor zwanzig Jahren für ein Arbeitsfrühstück in sein Hotelzimmer gebeten habe, wo er sie aber im Bademantel empfangen habe. Weinstein habe sie dann gefragt, ob sie ihm eine Massage geben oder ob sie ihm beim Duschen zusehen könnte.
"Hangover"-Star Heather Graham erzählte dem Magazin "Variety" von unangenehmen Avancen Weinsteins. In den frühen Nullerjahren habe er ihr zunächst gesagt, dass er sie in einem Film unterbringen wolle. Später habe er dann von einer Vereinbarung mit seiner Frau erzählt, dass er mit jedem schlafen könne, wenn er aus der Stadt sei. "Er hat es zwar nicht explizit gesagt, dass ich mit ihm schlafen muss, um in einen seiner Filme zu kommen. Aber der Subtext war da." Später habe sie ein Treffen mit Weinstein in einem Hotelzimmer abgesagt.
Die italienische Schauspielerin Asia Argento wurde 1997 von Harvey Weinstein zu einer Party eingeladen. Sie war dort jedoch mit ihm allein. Weinstein trug nur einen Bademantel. Er forderte sie auf, ihm eine Massage zu geben. Sie traute sich nicht, sich zu weigern. Anschließend zog er ihren Rock hoch und begann mit Oral-Sex, obwohl sie ihn mehrfach bat, damit aufzuhören.
Auch Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong'o sprach öffentlich von unangenehmen Erlebnissen mit dem Filmproduzenten. Weinstein habe sie vor mehreren Jahren zu einer privaten Filmvorführung mit seiner Familie in sein Haus eingeladen. Doch schon wenig später sei er mit ihr ins Schlafzimmer gegangen und habe ihr eine Massage angeboten.