Stallone, Gibson & Co in "The Expendables 3" Müdes Zusammentreffen der Action-Rentner

Düsseldorf · "The Expendables 3" enttäuscht trotz einer hochkarätigen Besetzung. Die Handlung ist langatmig und erwartbar. Ein paar der alten Herren machen ihre Sache aber ganz gut.

"The Expendables 3": Müdes Zusammentreffen der Action-Rentner
Foto: ap

Der Sprengstoff in dem Gebäude wird in wenigen Minuten explodieren. Also nichts wie raus hier. Doch Barney Ross (Sylvester Stallone) ignoriert die Gefahr. Er hat nur eines im Blick: seinen persönlichen Feldzug gegen Conrad Stonebanks (Mel Gibson).

Es kommt zum großen Showdown zwischen den beiden Erzfeinden, die einst Freunde waren. Es gibt (zunächst) keine Waffen, keine Verstärkung, nur Mann gegen Mann, mit bloßen Fäusten. Der Sprengstoff ist vergessen.

Es ist dieses Duell auf das der Action-Blockbuster "The Expendables 3" knapp zwei Stunden hinarbeitet. Der Zuschauer fragt sich in dem sehr langatmigen Streifen permanent, wann es endlich so weit ist.Denn dass es so kommen wird, ist erwartbar.Heute kommt der Film in die deutschen Kinos.

Die Handlung ist schnell erzählt. Das Spitzensölderteam der Expendables unter Führung von Barney Ross soll verhindern, dass ein skrupelloser Waffenhändler in den Besitz einer neuen Super-Waffe kommt. Dieser Waffenhändler entpuppt sich als Ex-Expendable Stonebanks, der seine Kollegen einst verriet. Barney glaubte, Stonebanks umgebracht zu haben. Zur Jagd auf ihn rekrutiert Barney eine jüngere Crew. Doch auch die Altmeister sind schließlich wieder gefragt.

"Expendables 3" ist wie seine Vorgänger ein Zusammentreffen der Actionaltstars. Stallone, Jason Statham, Arnold Schwarzenegger und Harrison Ford führen das Spitzenaufgebot an. Richtig gut sind nur Wesley Snipes als verrückter Messer-Fetischist Doctor Death, Antonio Banderas als redseliger Latino Galgo und besonders Oscar-Preisträger Mel Gibson als Bösewicht Stonebanks. Sie füllen den Film mit Leben.

Die anderen Altstars überzeugen eher mit ihrem Namen als durch schauspielerische Leistung. Und die jungen neuen Expendables wie Thorn (Glen Powell) und John Smilee (Kellan Lutz) gehen unter. Der Film würde nicht leiden, wenn sie gar nicht dabei wären. Mit Ronda Rousey als Luna wirkt erstmals eine Frau im Team der Expendables mit. Sie fällt immerhin dadurch auf, dass sie sich gegen jeden Mann durchsetzt, egal wie stark und gut bewaffnet er ist.

Die Kinocharts aus Deutschland
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In den USA ist die Actionkomödie bislang gefloppt. Nur rund 16 Millionen Besucher sahen Stallone und Co. am Startwochenende in der vergangenen Woche in den Kinos. Das sind weniger als halb so viele Zuschauer wie noch beim Start des ersten Teils der Expendables-Reihe (34,8 Millionen) und auch deutlich weniger als am ersten Wochenende von Teil zwei (28,6 Millionen).

Der Flop hat Gründe. Der dritte Teil hat sich im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern kaum weiterentwickelt. Halbwegs lustige Witze, viel Gequatsche während des Geballers und eine Handlung frei von großen Überraschungen. Der Film ist eher ein gemütliches Beisammensein (wie in den Barszenen) der etwas in die Jahre gekommenen Actionhelden als ein spannender Blockbuster. Dreiviertel der Handlung besteht zudem aus der Suche nach Söldner-Nachwuchs. Nur zum Schluss laufen Stallone und Co. annähernd zur Höchstform auf. Alle gemeinsam suchen sie einen Weg aus der Klemme - mit Panzern, Granaten, Waffen und allerlei Effekten. Für einen richtig guten Actionfilm ist es da schon zu spät.

Stallone hat bereits angekündigt, dass es einen vierten Teil geben werde. Er selbst wolle in jedem Fall wieder mitwirken. In welcher Form, ließ der 68-Jährige offen.

Vielleicht endet die große Kampfszene im vierten Teil ja ähnlich absurd wie die in Teil drei.

Bewertung: 2/5

(RP)
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