Tiere bei der Castingshow

"Sing" ist eine anrührende Komödie über den Versuch, berühmt zu werden.

Ein grober Gorilla singt eine schmachtende Ballade, zwei Schweine lassen die sexy Haxen wirbeln, und eine kleine Maus gibt den großen Frank Sinatra: "Sing" präsentiert ein tierisches Casting mit allzu menschlichen Facetten - ein furios-witziger Animationsfilm.

Castingshows gehören zu diesem Jahrtausend wie Handys und das Internet. Überall begegnet man ihnen, ein Ende des fortwährenden Eiferns nach Berühmtheit scheint kaum in Sicht - auch wenn mittlerweile viele Menschen davon genervt sind. Da kann ein Animationsfilm über eine Castingshow wohl kaum noch große Begeisterung hervorrufen, oder etwa doch? "Sing" kann das - und noch mehr. Die liebevoll animierte US-Produktion ruft Emotionen hervor: Freude, Mitgefühl, Spannung und Partyfieber.

Kein Wunder, dass der tierische Talent-Show-Trip gelungen ist, steckt doch die Produktionsgesellschaft Illumination Entertainment dahinter, die bereits mit den beiden Trickabenteuern "Ich - Einfach unverbesserlich" sowie deren Nachfolger "Minions" die Kinozuschauer begeisterte.

Bei "Sing" überzeugen die Macher um Regisseur Garth Jennings nun mit präzise gezeichneten Tier-Charakteren, die jede Menge menschlicher Macken haben. Hinzu kommen gelungene 3D-Effekte, die die Figuren äußerst plastisch wirken lassen, und nicht zuletzt ein musikalisches Feuerwerk. Mehr als 65 Hits werden den Zuschauern um die Ohren gehauen - darunter Klassiker wie Frank Sinatras "My Way" oder neuere Pop-Nummern à la Carly Rae Jepsens "Call Me Maybe".

Da zahlt es sich aus, dass Jennings früher Musikvideos produzierte. Gerade die schnell aufeinanderfolgenden Casting-Sequenzen strotzen nur so vor Vitalität und Witz.

Sing, Regie: Garth Jennings, mit den deutschen Stimmen von Alexandra Maria Lara, Olli Schulz, Katharina Thalbach, 110 Min.

(dpa)
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