Romantische Komödie in Köln gedreht Til Schweiger geht "Barfuß"

Köln (rpo). Was macht eine Frau, wenn sie im geklauten Jeep von einem Autohändler bedrängt wird? Klar, sie verwechselt die Gänge und brettert erst mal volle Möhre rückwärts mit Vollgas in die Mauern des Autohauses. Im neuen Film "Barfuß" von und mit Til Schweiger, der derzeit in Köln gedreht wird, gibt's also reichlich Gags der krachenden Sorte.

<P>Köln (rpo). Was macht eine Frau, wenn sie im geklauten Jeep von einem Autohändler bedrängt wird? Klar, sie verwechselt die Gänge und brettert erst mal volle Möhre rückwärts mit Vollgas in die Mauern des Autohauses. Im neuen Film "Barfuß" von und mit Til Schweiger, der derzeit in Köln gedreht wird, gibt's also reichlich Gags der krachenden Sorte.

So prallt die PS-unerfahrene Leila gegen das Wahrzeichen der Firma, ein riesiges Steinhuhn im biederen braunen Anzug. Leider verkraftet die massive Statue den Stoß nicht - der Kopf bricht ab und der spitze Schnabel schlägt durch das Jeep-Dach knapp neben Leilas Bein in den Wagenboden.

Natürlich sitzt ein Stuntman im Auto, und das Haus wurde eigens für diese spektakuläre Filmszene erbaut und präpariert, damit niemand zu Schaden kommt. "Das ist ein wichtiger 'Money Shot'", erläutert der Herstellungsleiter des Kinofilms "Barfuß", den Til Schweigers Team gerade in Köln-Ossendorf dreht. "Wir müssen es auch mal krachen lassen, also Schauwert produzieren." Schweiger steht mittendrin im Pulk der vielen Mitarbeiter und Helfer, die für solch eine teure Szene nötig sind, und dirigiert auf dem weitläufigen Gelände der MMC-Studios die Abläufe.

Die romantische Komödie ist seine zweite Regiearbeit nach der schwarzhumorigen Krimikomödie "Der Eisbär" von 1998. Wie damals spielt der 40-jährige Kinostar außerdem eine Hauptrolle und produziert. Bei "Barfuß" hat er noch dazu die Story in den USA gekauft und mit Ko-Autor Jann Preuss das Drehbuch entwickelt. "Es ist sein Baby", meint Zickler am Rande der Dreharbeiten schmunzelnd.

Schweiger spielt den überschuldeten Lebenskünstler Nick, den sein Vater Heinrich (Michael Mendl) und sein Manager-Bruder Viktor (Steffen Wink) für einen Versager halten. Als Nick bei einem neuen Job als Putzhilfe in einer psychiatrischen Klinik den Selbstmord Leilas (Johanna Wokalek) verhindert, folgt sie ihm heimlich. In der Nacht steht die Patientin plötzlich barfuß in seiner Küche und lässt sich nicht abwimmeln: Sie hat beschlossen, fortan mit ihm zu leben.

Nick ist ratlos, hat er doch noch nie für andere Verantwortung übernommen. Leila dagegen ist traumatisiert, da sie völlig isoliert von der Außenwelt aufgewachsen ist. Gemeinsam brechen die Außenseiter zu einer Reise auf, die ihr Leben verändert.

Bis auf fünf Tage in Hamburg dreht das Team 33 Tage in Nordrhein-Westfalen, größtenteils an Originalschauplätzen wie einer Klinik in Windeck-Rosrath, einer Kaserne in Rösrath, einem Bahnhof in Wuppertal oder einer Rheinbrücke in Düsseldorf. Sogar Schloss Benrath steht auf dem Drehplan. "In NRW haben wir ideale Bedingungen für die Filmarbeiten vorgefunden", unterstreicht Schweiger, "vor allem die Unterstützung vor Ort ist großartig". Zum Budget von 3,95 Millionen Euro hat denn auch die Filmstiftung NRW allein 1,4 Millionen Euro beigesteuert.

Die Besetzungsliste kann sich sehen lassen: Selbst für kleinere Rollen hat Schweiger prominente Kollegen gewonnen. Neben Mendl, Wink und dem Nachwuchstalent Wokalek, die für ihre Hauptrolle in dem Kinodrama "Hierankl" für den diesjährigen Deutschen Filmpreis nominiert war, wirken Nadja Tiller als Nicks Mutter, Alexandra Neldel als Viktors Verlobte und Janine Kunze als Nicks Möchtegern-Geliebte mit. Vor der Kamera von Christoph Wahl absolvieren ferner Markus Maria Profitlich, Axel Stein, Jürgen Vogel, Armin Rhode und Michael Gwisdek komische Gastauftritte.

Schweiger-Fans müssen sich allerdings bis zum Frühjahr gedulden, dann bringt der Münchner Verleih Buena Vista "Barfuß" in die deutschen Kinos. Ab 19. August kann die Fangemeinde den Mimen aber schon mal in dem amerikanischen Historienfilm "King Arthur" von Antoine Fuqua bewundern. Da spielt Schweiger mit langem Zwirbelbärtchen den bärbeißigen Sohn eines grausamen Sachsenkönigs.

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