Fortsetzung des Flieger-Films "Top Gun 2" mit Tom Cruise im Cockpit

Los Angeles · Mit dem Flieger-Film gelang Cruise 1986 der Durchbruch in Hollywood. Rund 30 Jahre später will der Schauspieler seine Karriere mit einer Fortsetzung ankurbeln. Immer wieder versuchen Stars, frühere Erfolgsrollen wiederzubeleben.

  1986 hob Tom Cruise als Pilot Pete "Maverick" Mitchell ab. Der Film "Top Gun" spielte 350 Millionen Dollar ein.

1986 hob Tom Cruise als Pilot Pete "Maverick" Mitchell ab. Der Film "Top Gun" spielte 350 Millionen Dollar ein.

Foto: dpa

Für seinen Hauptdarsteller gab der Flieger-Film "Top Gun" 1986 die Richtung vor - steil bergauf ging es danach für den Jungschauspieler Tom Cruise, mitten hinein in Hollywoods Olymp der Top-Verdiener. Kein Wunder, dass Cruise rund 30 Jahre später wieder die Rolle des Piloten Pete "Maverick" Mitchell übernehmen will, wie Produzent David Ellison in der "Daily Mail" erklärte.

Zumal die Karriere des 52-Jährigen zuletzt etwas lahmte. Mit dem Rückgriff auf ein bewährtes Erfolgsrezept macht sich Cruise die Strategie anderer alternder Kollegen zu eigen - durchaus verbunden mit dem Risiko, an den selbst gesetzten Maßstäben zu scheitern und die hohen Erwartungen der Zuschauer zu enttäuschen.

Mit mehr als 350 Millionen Dollar Einspielergebnis war "Top Gun" ein Kassenschlager. Gekostet hatte der Film nur 15 Millionen Dollar. Ein Ertrag, von dem Studios heute träumen. Seit Jahren halten sich daher die Gerüchte, dass es zu einer Neuauflage des Films kommen könnte. Bereits 2012 soll Tom darüber mit Regisseur Tony Scott, der auch 1986 Regie geführt hatte, gesprochen haben.

Kurz darauf war Scott gestorben, die Pläne lagen auf Eis. Bis Produzent Ellison nun eine "Top-Gun"-Fortsetzung fürs Kino ankündigte. Über die Story verriet er nichts; möglicherweise liegt noch kein fertiges Drehbuch vor. Spekulationen zufolge könnte sich "Top Gun 2" mit dem Einsatz von Drohnen befassen und der Frage, inwieweit Piloten durch derart hochentwickelte Waffensysteme überflüssig werden. Welche Rolle Cruise dabei zufallen soll, ist unklar. "Maverick wird eine großartige Rolle im Film spielen", sagte Ellison dazu. ",Top Gun' ohne Maverick geht nicht."

Im ersten Film spielte Cruise einen Kampfpiloten, der sich wegen seiner draufgängerischen Art unter seinen Vorgesetzten zunächst wenig Freunde macht, am Ende aber bei einem Luftkampf mehrere feindliche Flugzeuge abschießt und zum Helden avanciert.

Mit über 50 nochmal ins Cockpit

Cruise war damals 24 Jahre alt, in der Fortsetzung wäre er deutlich über 50. Also in einem Alter, in dem er wohl in keiner Luftwaffe der Welt mehr ins Cockpit steigen dürfte. Jetpiloten bei der Bundeswehr scheiden beginnend mit 40 Jahren aus, Regelzeit 42. Für Ältere gibt es nur dann Ausnahmen, wenn sie besonders erfahrene Fluglehrer sind. In den USA dürfte das kaum anders aussehen. Bleibt also für Cruise nur die Rolle des erfahrenen Ausbilders, während diesmal ein Jungstar abheben darf?

Kaum anzunehmen. Cruise hat sich nur in wenigen Filmen zum Zweit-Star degradieren lassen, in "Top Gun" wird er das kaum zulassen. Zudem haben auch andere Schauspieler bewiesen, dass Alter nicht als Gegen-Argument zieht, wenn es darum geht, lukrativen Rollen neues Leben einzuhauchen. So tritt etwa Harrison Ford, 72, in diesem Winter wieder als Weltraum-Desperado Han Solo an - 37 Jahre nach seinem ersten, legendären Auftritt in "Krieg der Sterne". Die Fans reagierten auf den ersten Film-Trailer beseelt bis begeistert.

Dass es durchaus auch anders geht, hat Ford ebenfalls erfahren. Rund 17 Jahre nach seinem dritten "Indiana Jones"-Film schlüpfte er erneut in die Rolle des tollkühnen Archäologen - und machte keine besonders gute Figur. Auch Arnold Schwarzenegger begleitet die Figur des "Terminators" bereits mehr als 30 Jahre. In diesem Sommer lässt es Action-Arnie wieder krachen, zwölf Jahre nach seinem letzten Auftritt als zeitreisender Roboter und mit 67 in einem Alter, in dem andere eher an Ruhestand als an Radau denken.

Letztlich zählen aber wohl weniger künstlerische Qualität und eine realistische Geschichte als der mögliche Gewinn. In Hollywood denkt man erfolgsorientiert; auch der erste "Top Gun" war patriotisch-plakatives Popcorn-Kino. Noch könnte die Rechnung aufgehen: Mit Tom Cruise ist ein Star im Boot, dessen Stern noch nicht verglüht ist, und "Top Gun" eine Marke mit Wiedererkennungswert. Mit etwas mehr Mut allerdings würden die Produzenten Quentin Tarantino die Regie übertragen. Der hatte "Top Gun" als "schwulen Fantasyfilm" bezeichnet. Auf diese Fortsetzung dürfte man tatsächlich gespannt sein.

(RP)
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