Französische Komödie über eine Kuh in Paris

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Auf "Unterwegs mit Jacqueline" trifft der vielzitierte Vers des deutschen Dichters Matthias Claudius zu. Erzählt wird die Geschichte von Fatah, der sich mit seiner Kuh auf den Weg von Algerien nach Paris macht. Sein Ziel: die berühmte Landwirtschaftsmesse, auf der alljährlich die prächtigsten Zuchttiere prämiert werden. Die Reise ist voller Hindernisse und Abenteuer - und der Film von Mohamed Hamidi voller Humor.

Unterwegs mit Jacqueline: Eine Kuh macht eine Reise nach Paris
Foto: Moviepilot

Fatah liebt seine Kuh über alles. Nur das Beste ist gut genug für Jacqueline. In seinem algerischen Dorf macht man sich deswegen schon über ihn lustig, auch seiner Frau wird diese Liebe langsam zu viel. Doch Fatah (Fatsah Bouyahmed) lässt sich nicht abbringen: Er will mit Jacqueline am Salon de l'agriculture teilnehmen. Der Dorfrat beschließt, ihm die Überfahrt nach Marseille zu bezahlen. Danach soll sein Schwager (Jamel Debbouze) ihm weiterhelfen. Doch in Marseille verschließt ihm Hassan die Tür. Er will nicht, dass man erfährt, dass er mit einer Französin verheiratet ist. Und so macht sich Fatah allein mit Jacqueline in Richtung Metropole auf und hat unterwegs Begegnungen, die das Ziel seiner Reise in den Hintergrund rücken lassen.

Mohamed Hamidi hat einen herrlichen Film gedreht. Der Regisseur ist selbst algerischer Abstammung und hat mit Fatah einen Protagonisten entworfen und auf Stereotype verzichtet. Und Fatsah Bouyahmed , der den Fatah spielt, ist eine wahre Offenbarung.

"Unterwegs mit Jacqueline" ist der zweite Film des 43-jährigen Regisseurs. Mit viel Witz und Humor hat er sich einem Thema genähert, das heute mehr denn je aktuell ist: Die Angst und Voreingenommenheit vor dem Anderen. Seine Komödie zeigt, wie eine Gesellschaft mit Menschen sein könnte, die offen und ohne Vorurteile aufeinander zugehen.

Unterwegs mit Jacqueline, Regie: Mohamed Hamidi, Frankreich 2015, mit Fatsah Bouyahmed, Lambert Wilson, Jamel Debbouze, 92 Minuten

(dpa)
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