"Zurück in die Zukunft" Warum Marty McFly mein absoluter Traummann ist

Düsseldorf · Er sieht gut aus, spielt E-Gitarre wie ein Wahnsinniger und ist keine feige Sau. Und natürlich kann er durch die Zeit reisen. Es gibt viele Gründe, warum Marty McFly mein absoluter Traummann ist.

 Marty McFly aus "Zurück in die Zukunft", gespielt von Michael J. Fox.

Marty McFly aus "Zurück in die Zukunft", gespielt von Michael J. Fox.

Foto: dpa

Ich weiß nicht mehr genau, wann es passierte, aber ich weiß noch: Es war Liebe auf den ersten Blick. Mein Vater, schon lange Fan von "Zurück in die Zukunft", hat uns einander vorgestellt. Und als Marty McFly dann in der ersten Szene von Teil eins mit einer lässigen Bewegung seine Sonnenbrille abnahm, war für mich klar: Er ist mein absoluter Traummann. Denn er lässt alle anderen Traummänner, die sowohl das echte Leben als auch die Filmindustrie hervorgebracht haben, alt aussehen.

So. Das muss ihm nämlich erstmal einer nachmachen. Ich jedenfalls kenne sonst niemanden, der mit einem fliegenden DeLorean und seinem verrückten Freund Doc in jedes beliebige Jahr in der Zukunft oder auch in der Vergangenheit reisen kann. Und dabei auch noch so cool bleibt. Egal ob 1955, 1885 oder 2015 — Marty McFly kommt immer klar. Und ich würde ihn überall hin begleiten — nur in den Wilden Westen nicht.

Er ist so spontan

Den Beweis liefert der folgende Wortwechsel aus Teil eins. Doc zu Marty: "Nächsten Samstagabend schicken wir dich zurück in die Zukunft!" Darauf Marty: "Okay, einverstanden, Samstag ist gut!"

Er ist keine feige Sau

"Niemand nennt mich eine feige Sau!" Wer Marty McFly derart beleidigt, muss mit dem Schlimmsten rechnen. Denn Marty ist mutig und stellt sich seinen Gegnern, die in der Regel Biff Tannen oder Needles heißen oder in direkter Verwandtschaft mit einem der beiden stehen.

Er sieht gut aus

Marty McFly kann einfach alles tragen: Jeans, Hemd und Turnschuhe. Zum Ball seiner Eltern einen Anzug. Und sogar das rosa Cowboy-Kostüm würde ich ihm durchgehen lassen. Auch, dass er Unterwäsche von Calvin Klein trägt, zeigt, dass er Ahnung von Mode hat. Und dann natürlich diese strahlenden, vertrauenserweckenden Augen. Kein Wunder, dass Freundin Jennifer nicht völlig ausflippt, als Marty ihr zu Beginn des zweiten Teils ganz seelenruhig erklärt, sie befänden sich in einer Zeitmaschine und wären gerade auf dem Weg ins Jahr 2015. Unter normalen Umständen würde diese Information vermutlich zu einem hysterischen Anfall führen. Aber nicht, wenn Marty McFly neben dir sitzt.

Er hat Familiensinn

Als Marty erfährt, dass die Ehe seiner Eltern auf dem Spiel steht, zögert er keine Sekunde und reist mit Doc ins Jahr 1955. Als seinem Sohn eine Gefängnisstrafe droht, fliegt er kurzerhand ins Jahr 2015. Die Familie steht für Marty an erster Stelle, für sie nimmt er alle Gefahren des Zeitreisens in Kauf. Und auch für seine Freundschaft zu Doc setzt er einiges aufs Spiel und rettet ihm im Wilden Westen des Jahres 1885 das Leben. Welche Frau würde sich nicht einen solchen Partner an ihrer Seite wünschen?

Er ist treu

In all den Jahren, die Marty McFly mit dem DeLorean bereist hat, hat er sich nicht einmal nach einer anderen Frau umgedreht. Immer ging es ihm nur darum, seine Mission zu erledigen und dann so schnell wie möglich zu seiner Jennifer zurück zu reisen. In drei Teilen "Zurück in die Zukunft" hat er nicht einmal in Frage gestellt, dass er sie heiraten und mit ihr eine Familie gründen wird. Ich jedenfalls finde das sehr romantisch.

Er ist Musiker

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Wenn Marty McFly auf dem Ball seiner Eltern im Song "Johnny B. Goode" sein Gitarren-Solo spielt, breitet sich unter den Paaren auf der Tanzfläche Entsetzen aus. Ich aber tanze jedes Mal begeistert auf dem Sofa. Denn: Musiker haben einfach grundsätzlich erhöhtes Traummann-Potenzial. Zumal, wenn sie so leidenschaftlich E-Gitarre spielen wie Marty.

Eines stört mich dann doch

Und zwar: Im zweiten Teil von "Zurück in die Zukunft" lässt Marty seine Jennifer gleich zweimal bewusstlos auf der Veranda beziehungsweise in irgendeiner Straßenecke liegen und haut einfach ab! Was dazu führt, dass sie einmal sogar von der Polizei "entführt" wird. Wenn er das mit mir machen würde, würde ich ihm aber was erzählen. Doch ich bin zuversichtlich, dass ich ihm diese Unart abgewöhnen könnte.

Zum Schluss möchte ich noch eins klarstellen. Falls Sie sich jetzt fragen: "Ist die ernsthaft verliebt in Marty McFly, einen Charakter aus einem Film, den es im wirklichen Leben gar nicht gibt?", dann kann ich Sie beruhigen. Natürlich weiß ich, dass Marty McFly nicht real ist und es nie war und niemals sein wird. Das ist zwar traurig, aber so ist es nunmal. Und ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die allen Ernstes glauben, dass er am 21. Oktober 2015 mit seinem DeLorean in ihrer Straße vorfährt. Obwohl es, diversen Facebook-Seiten und Fanpages nach zu urteilen, auf der Welt offenbar eine ganze Menge Leute gibt, die das glauben.

Doch auch wenn ich weiß, dass Marty McFly nicht real ist, ist er trotzdem mein absoluter Traummann. Und das ist überhaupt kein Problem, denn schließlich gibt es Männner, die real sind und dabei ziemlich genau so wie Marty McFly. Mutig, spontan, gutaussehend, treu, mit Familiensinn, womöglich sogar Musiker. Nur das mit dem Zeitreisen, das hat bislang noch keiner geschafft.

(lsa)
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