Locarno Locarno diskutiert über deutschen Wettbewerbsfilm

Locarno · Hollywood-Glamour am Lago Maggiore: Beim 68. Internationalen Filmfestival Locarno wurde der kubanisch-amerikanische Schauspieler Andy Garcia (59) für seinen Beitrag zur Filmgeschichte geehrt - für seine Rollen in "Der Pate III" sowie in "Ocean's Eleven" erhielt er einen "Leopard Club Award".

Filmfestival Locarno: Andy Garcia erhält "Leopard Club Award"
Foto: dpa, urf mb

Im Hauptwettbewerb um den Goldenen Leoparden bekam die mexikanisch-deutsche Ko-Produktion "Ich verspreche Anarchie" besonders viel Aufmerksamkeit. Sie stammt von dem in den USA als Sohn eines mexikanischen Vaters und einer guatemaltekischen Mutter geborenen Regisseur Julio Hernández Cordón. Der Film beginnt als Lovestory zweier junger Männer und endet als Drama um Menschenhandel in Mexiko. Scharfe Kritik an einer Gesellschaft, die Verbrechern Freiräume lässt, sorgt für eine nachhaltige Wirkung des Films.

Pro und Kontra löste "Der Nachtmahr" aus Deutschland, das Spielfilm-Debüt des unter dem Künstlernamen AKIZ arbeitenden Regisseurs Achim Bornhak, aus. Der Film um das Leiden einer 17-Jährigen an der Pubertät bekam viel Zustimmung dafür, dass er dem Horror-Genre neue Impulse verleihen möchte. Aber es gab auch ablehnende Stimmen: Die erzählte Geschichte und die Inszenierung muteten oft holprig an. Der Film läuft im Nebenwettbewerb "Cineasti del presente". Seine Chance auf einen Preis gilt als eher gering.

In diesem Nebenwettbewerb gilt derzeit "Dream Land", eine Ko-Produktion USA-Kambodscha von Regisseur Steve Chen als Favorit. Im Zentrum steht eine junge Frau. Sie arbeitet mit Erfolg als Immobilienhändlerin. In der Liebe hat sie weniger Glück. Geschickt erzählt wird ihre Geschichte zum konturenreichen Bild Kambodschas, eines Landes auf der Suche nach Identität. Ein Film, der Unterhaltung und Anspruch bestens verbindet.

Das gilt auch für die iranisch-deutsche Ko-Produktion "Paradise" von Sina Ataeian Dena. Der Spielfilm um eine junge Lehrerin gilt als Favorit für den Goldenen Leoparden. Die Jury gibt ihre Entscheidungen am Samstag bekannt.

(dpa)
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