Düsseldorf Flechtheim-Erben lassen im Fall Paul Klee nicht locker

Düsseldorf · Großneffe Michael Hulton fordert, das Raubkunst-Gremium solle sich auch mit "Federpflanze" befassen.

Im jahrelangen NS-Raubkunststreit um zwei Gemälde von Juan Gris und Paul Klee fordern die Erben des jüdischen Sammlers Alfred Flechtheim weitere Schritte der Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Die beratende Limbach-Kommission solle sich auch mit Klees "Federpflanze" (1919) befassen, teilte der in den Vereinigten Staaten lebende Großneffe Flechtheims, Michael Hulton, gestern mit.

Die Kunstsammlung NRW hatte vor wenigen Tagen erklärt, dass das Raubkunst-Expertengremium nur bei der Klärung helfen solle, ob das Gris-Gemälde "Geige und Tintenfass" (1913) zurückgeben werden solle. Im Fall des Klee-Bildes will die Landesgalerie die Kommission unter Vorsitz der ehemaligen Verfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach aber nicht einschalten. Die Empfehlungen des Gremiums sind nicht bindend.

Die Stadt Köln hatte 2013 auf Empfehlung der Kommission ein Gemälde von Oskar Kokoschka an die Erben Flechtheims zurückgegeben. Das "Portrait Tilla Durieux", dessen Wert auf rund dreiMillionen Euro geschätzt wird, hatte sich seit vielen Jahren in der Schausammlung des Museums Ludwig befunden.

Ein Angebot zum Rückkauf des Bildes sei von den Erben abgelehnt worden, teilte das Museum damals mit.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort