Eine Frage Des Stils Grillen ohne Fett-Napf

Zu den wahren Herausforderungen unter den gesellschaftlichen Anlässen gehören jene, die scheinbar besonders locker sind. Ein gutes Beispiel sind Grillparties, vor allem solche mit geschäftlichem Hintergrund. Fett ist da ja durchaus erwünscht, Fett-Näpfe sind dagegen zu vermeiden.

Der erste Tipp: Vergessen Sie strenge Kleidervorschriften! Sollte der Chef einer wichtigen Großkanzlei aus dem Kundenstamm eingeladen haben, bietet es sich zwar an, auf die neonfarbenen Flipflops und Karo-Shorts zu verzichten und den ganzen Abend das Hemd anzubehalten, auch bei 30 Grad. Die in manchen Ratgebern heute noch vorgeschlagene Businesskleidung geht jedoch an der Realität spritzender Senftuben und triefender Würstchen und begrenzten Bestecks vorbei. Herren wählen am besten ordentliche kurzärmelige Hemden oder neutrale Shirts (ohne lustige Bier-Sprüche!), Damen keine allzu knappen Kleider (Sie wissen schon: Bierbänke). Wer den ganzen Abend seine Krawatte schützen muss, wirkt aber schnell steif.

Weil Grillen als Zubereitungsart mehr Vorlauf benötigt, sollte man sich an die Einladungszeiten halten - oder fairerweise damit rechnen, dass drei Stunden nach offiziellem Party-Beginn der Grill kalt ist. Bei privaten Grillfesten ist es auch gern gesehen, vorab einen Beitrag zum Büfett anzubieten (dann unbedingt pünktlich sein). Auch gut organisierte Gastgeber freuen sich oft über einen besonderen Salat oder ein ungewöhnliches Dessert.

Grillen geht im Zweifel natürlich an Nicht-Mitfeiernden nicht vorbei. Stilvoll ist also: Balkon-Grillfeste den Nachbarn vorher ankündigen, auf wenige Gelegenheiten im Jahr beschränken. Zu fortgeschrittener Stunde auf Lärm und immer auf den Rauch achten. Und an öffentlichen Plätzen: Müll wieder mitnehmen.

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(RP)
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