Düsseldorf Achenbachs Kunstbesitz wird im Frühjahr versteigert

Düsseldorf · Den Vertretern der Gläubiger von Helge Achenbachs Kunstberatungsfirma AKB hat deren Insolvenzverwalter vom Verkauf des gesamten Kunstbesitzes im Paket abgeraten. Da habe es Interessenten gegeben, die die mehr als 2000 Werke umfassenden Bestände der Firma gern "verhökert" hätten, sagte Insolvenzverwalter Marc d'Avoine. Die Gläubiger, die zusammen mehr als 20 Millionen Euro von der AKB fordern, ermächtigten ihn gestern zum "freihändigen Verkauf" der Werke.

Der Ratinger Anwalt hat sich seit August, als er mit dem Verfahren betraut wurde, auf dem Kunstmarkt weltweit umgesehen, auch diverse Londoner Auktionen besucht. Die 70 "Top-Werke" aus der Achenbach-Kollektion will er im Frühjahr "selbstverständlich" am liebsten bei Christie's versteigern lassen - aber auch Sotheby's und Phillips kämen infrage. Vorher müssen aber noch Rechtsfragen, etwa auch die Herkunft der Werke (darunter solche von Peter Doig, Hans-Peter Feldmann, Thomas Struth, Andreas Gursky und Jörg Immendorff) geklärt werden. In London sollen auch die Affen Immendorffs angeboten werden, die seit Mai auf Lanzarote ausgestellt sind. Insgesamt hofft d'Avoine auf einen Erlös von drei Millionen Euro allein auf dem internationalen Markt.

Bei 2000 weiteren Kunstwerken, die von namhaften und gänzlich unbekannten Künstlern stammten, lässt d'Avoine noch prüfen, ob sie ab Februar auf dem deutschen Markt versteigert oder einzeln verkauft werden sollten - sie sollen aber ebenfalls rund drei Millionen Euro einbringen. Ein Katalog der zum Verkauf stehenden Werke werde demnächst weltweit an potenzielle Interessenten versendet und auch im Internet veröffentlicht.

(sg)
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