Essen In "Much Dance" wird belanglos und wenig getanzt

Essen · "Much Dance" heißt der Tanzabend, also "Viel Tanz", aber getanzt wird eher wenig. Tänzer stehen bei Jan Decorte ohnehin nicht auf der Bühne, stattdessen Schauspieler und der Regisseur selbst.

Es gehe um Liebe, war vor der Premiere des Stücks bei der Ruhrtriennale zu hören, um die Begegnung zwischen vier Menschen. Doch die Szenenfolge, die sich entspinnt, reiht eher belanglos und bewusst unprofessionell Tanz und Spiel aneinander.

Auch die zwei Männer in sackartigen Röcken, ansonsten nackt, unterlaufen mit ihren untrainierten Körpern die Sehgewohnheiten: der eine, Benny Claessens, dick und rundlich, der andere, Risto Kübar, dünn und staksig. Wenn sie gemeinsam ein expressives Duo mit weit ausholenden Bewegungen tanzen, weiß man nicht, ob man weinen oder lachen soll.

Jan Decorte sitzt am Bühnenrand auf einem Hocker und beobachtet das Spiel mit sauertöpfischer Mine. Seine Frau, Schauspielerin Sigrid Vinks, watschelt wie ein Kind in der Hocke, versucht sich ungelenk als Ballerina und wird zwischen der Umarmung des Männerpaares fast erdrückt. Die ersten verließen die Performance bereits nach zehn Minuten.

Nur wenig wird gesprochen in "Much Dance". Der Este Risto Kübar rezitiert ein Liebesgedicht in mehreren Teilen, das blutig endet. Dann wieder wird getanzt, mal schwungvoll, mal mit eckigen Armbewegungen. Ein Zusammenhalt der Szenen ergibt sich nicht. Ein Sinn ebenso wenig. Marion Meyer

(RP)
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