Fotos Kerry Skarbakka stürzt im Namen Heideggers
Kerry Skarbakka liebt den Kontrollverlust. Er glaubt, in diesen Momenten Wahrheit entdecken zu können. Es sind Momente des (Er-)Schreckens, die er mit der Kamera festhält.
Dabei nimmt er auch Verletzungen in Kauf.
Doch nur so weit sie unvermeidlich sind. Seine Stürze fängt er mit Matratzen oder einem Stapel Kartons auf.
In Extremfällen sichert er sich auch mit Seilen, die er später am Computer wieder aus dem Bild entfernt.
In den USA lösten seine Bilder Empörung aus. Einige fühlten sich an die Szenen am 11. September erinnert, als sic h Menschen aus den Türmen des World Trade Centers stürzten.
Skarbakka hat sich damit bewusst auseinandergesetzt. Und weil er seine Stürze als Sinnbild der menschlichen Unsicherheit begreift, steht er dazu.
Hier sieht man ihn als potenziellen Selbstmörder. Die Seile, die ihn an der Brücke hielten, retuschierte er später.
Er widmet seine Sturzfotos dem Philosophen Martin Heidegger. Der, so Skarbakka, beschreibe die menschliche Existenz als einen Prozess des dauerhaften Fallens. Das gilt auch hinter einem Duschvorhang.
Mitunter muten seine Bilder an wie Slapstick.
Interessantes Detail: Hier stürzt nicht nur der Mann vor dem Kamin, im Spiegel sieht man draußen noch jemanden vom Dach oder Baum fallen.
Explosives auf dem Herd.
Ausrutscher im dichten Nebel.
Eines seiner frühen Bilder zeigt ihn beim Sturz über den Fahrradlenker.
Weitere Sturzbilder gibt es auf der Seite www.skarbakka.com