Mannheim Kritik an Xavier Naidoo und Söhnen Mannheims wächst

Mannheim · Die Kritik am Lied "Marionetten" der Band Söhne Mannheims um den Sänger Xavier Naidoo wächst. In dem umstrittenen Song heißt es unter anderem in Richtung Politiker: "Teile eures Volks nennen euch schon Hoch- beziehungsweise Volksverräter".

Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) sagte bei einer Ausstellung in Mannheim, er habe den Wirbel um den Song mitbekommen. "Von allen, die sich betätigen, ob in der Kunst oder in der Politik, wünsche ich mir, dass sie die Würde des anderen respektieren, dass man ordentlich miteinander umgeht. Alles andere führt ins Elend, und das zeigt auch die Debatte um dieses Lied."

Der Radiosender Bremen Vier sagte vor dem Wochenende die Kooperation bei einem Konzert der Gruppe am 13. Mai ab. Bremen-Vier-Chef Helge Haas begründete das unter anderem damit, es würden Verschwörungstheorien befeuert. Auch ein Konzert von Naidoo im Dezember wird nicht mehr von dem Sender präsentiert.

Haas erklärte auf Anfrage, die Berichterstattung über die Konzerte sei davon unabhängig. Aber wenn der Sender Konzerte "präsentiere", sei das wie eine Empfehlung von Bremen Vier. "Und die wollen wir angesichts der Aussagen in ,Marionetten' nicht mehr aussprechen."

Die Mannheimer SPD forderte eine Erklärung der Söhne Mannheims. "Es ist uns absolut unverständlich wie die ,Söhne Mannheims' mit ihrer Bandgeschichte, ihrer Zusammensetzung und ihrem Status als Multikulturband solche Texte verfassen und veröffentlichen können", erklärte Kreisvorsitzender Katzmarek.

Der Kreisvorstand erwartet demnach, dass die Söhne Mannheims in einer Stellungnahme erläutern, wie die Texte zu verstehen sind. Von der Band gab es zunächst keine Reaktion. Sie hat in dem Streit bereits ein Gespräch mit Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) vereinbart. Jüngst hatte auch der Satiriker Jan Böhmermann das Lied aufs Korn genommen. Zudem äußerten sich mehrere Politiker kritisch.

(DPA)
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