Fotos Bilder aus dem Band "Come bury me"
Der Fotograf Andrej Krementschouk hat in Russland ein Haus besucht, in dem obdachlose Alkoholiker eine Heimat gefunden haben. In dem Bildband "Come bury me" zeigt er ihr Leben.
Seine Bilder erzählen eine eindringliche Geschichte vom Rande der Gesellschaft, irgendwo zwischen Elend, Hoffnung und dem Wodka.
Die Hausbewohner. Sie sind alle im Waisenheim aufgewachsen und als Obdachlose hierher gekommen.
Ihre Kleidung hat Löcher, ihre Gesichter sind aufgedunsen, ihre Hände gelb vom Tabak. Der Wodka ist ihr Begleiter. Dennoch: Es gibt in ihrem Leben auch so etwas wie Geborgenheit.
Geradezu elegant ist eine der älteren Frauen gekleidet. Eine große Brosche schmückt ihren Pullover. In ihrem Gesicht haben sich im Laufe ihres Lebens Falten angesammlt. Die Kniebeugen macht sie mit der Faust.
Goldene, zerknitterte Vorhänge verhüllen Fenster und Türen. Auf einem Tisch stehen wahllos verteilt Gläser, Tassen, Dosen. Mitten drin sitzt ein Bewohner. Unter seinem Stuhl ist Werkzeug aufgehäuft.
Tanzen, Lachen, Körperlichkeit. In der Welt der Außenseiter gehört Fröhlichkeit dazu.
Ein paar Seifenblasen reichen aus, um einer Frau eine kindliche Freude ins Gesicht zu zaubern.
Als der Fotograf das Haus und seine Bewohner im Jahr 2008 noch einmal besuchen wollte, fand er nur eine verkohlte Fassade. Die Hütte und die Menschen, die ihr lebten, fielen einem Brand zum Opfer.
Der Bildband "Come bury me" ist im Kehrerverlag erschienen, umfasst 104 Seiten und kostet 36 Euro.