Austellung in Berlin Obdachlose berichten aus ihrem Leben
Dieter, 61, ist seit Anfang 2014 ohne Wohnung: "Ich lebe seit einigen Wochen draußen. Nicht in der Stadt, sondern außerhalb. Es gibt da ein aufgelassenes Gelände, da lassen sie mich in Ruhe. Ich glaube nicht, dass sich an meiner Situation nochmal etwas ändert."
Brigitte, 63, ohne feste Wohnung: "Ich würde so gern wieder ein vernünftiges Leben führen. So wie ich es von früher kenne. Eine Familie haben, gemeinsame Dinge unternehmen, auf Reisen gehen. Aber es gibt keine Gerechtigkeit."
Bruno, 53, seit zehn Jahren ohne feste Wohnung: "Arbeiten? Was soll ich arbeiten? In bin Analphabet. Ich war nur auf der Hilfsschule. Mein Leben ist den Bach runtergegangen. Der Suff. Ich war als Kind immer wieder in Heimen, aus dem letzten bin ich abgehauen, aus Hessen zurück nach Berlin. Ich habe zehnmal einen Entzug gemacht, aber früher oder später sitzt Du doch wieder am Bahnhof Zoo. Ich will raus aus Berlin, aus allem hier. Zum Entzug in den Schwarzwald."
Katy, 25, seit zwei Jahren auf der Straße: "Ich finde, es sollte mal jemand aufschreiben, was Obdachlosigkeit für die Menschen bedeutet. Das kann sich niemand vorstellen. Der Staat behandelt Leute wie mich wie Dreck. Ich bin schwer krank, unheilbar. Durch die Straße. Ich bin abgerutscht, wie man so sagt."
Lucian, 41, ohne feste Wohnung: "Ich schlafe in einer Kirche. Das Leben auf der Straße bedeutet viel Stress. Man kommt nie zur Ruhe. Ich stamme aus Rumänien, hatte Arbeit in Polen, dann habe ich sie verloren. So bin ich vor sieben Jahren nach Berlin gekommen. Ich habe Fleischer gelernt, außerdem als Maurer gearbeitet. Dann hatte ich Probleme mit Alkohol."
Norbert, 54, wohnungslos: "Ich war mal Maurer, früher, und Einrichter. Ist aber eine Weile her. Ich komme aus Brandenburg. Ich bin mit meiner Freundin Margarete unterwegs. Unsere Tage verbringen wir am Bahnhof Zoo. Wir schnorren. Wo sollen wir denn sonst auch hin?"
Margarete, 59, seit mehreren Jahren wohnungslos: "Ich war Krankenschwester. Dann geheiratet und als Kellnerin in der Gastronomie gearbeitet. In Luckenwalde am Bahnhof. Jetzt bin ich auf der Straße, am Bahnhof Zoo. Ich kann nicht mehr. Ich bin krank. Ich sage Ihnen, in bin soweit. Wenn ich nicht bald eine Unterkunft finde, bringe ich mich um":
Roman, 38, kommt aus Polen und lebt in Berlin. Er ist seit einem Jahr wohnungslos. "Die Tätowierungen? Eine Jugendsünde. Vergangenheit."