"World Press Photos" in einer Wanderausstellung Diese Bilder vergisst man nie

Düsseldorf/Wien · Es ist ein Bild, das man nicht mehr vergisst. So urteilte die Jury über das aktuelle World Press Photo des Jahres: Es zeigt eine Gruppe von Männern zwischen Wut und Trauer, die auf ihren Händen die in Tücher gewickelten Leichen zweier Kinder tragen. Die Siegerfotos werden jetzt in einer Wanderausstellung gezeigt.

Preisträger beim World Press Award 2013
18 Bilder

Preisträger beim World Press Award 2013

18 Bilder

Der schwedische Fotograf Paul Hansen hat diese Szene am 20. November 2012 in Gaza Stadt aufgenommen.

Die Männer mit den toten Kindern sind zu einer Begräbniszeremonie in die Moschee unterwegs, dahinter, auf einer Bahre, wird der Leichnam des Vaters getragen, der so wie seine Söhne starb, als bei einem israelischen Raketenangriff das Haus der Familie zerstört wurde.

Seit 1955 lädt der Vorstand der World Press Photo Foundation, einer unabhängigen Plattform des Fotojournalismus mit Sitz in Amsterdam, zur Teilnahme am World Press Photo-Wettbewerb ein. Eine jährlich wechselnde, aus 19 Mitgliedern bestehende internationale Jury beurteilt die Einsendungen von FotografInnen, Agenturen, Zeitungen und Magazinen aus aller Welt.

Die ausgezeichneten Einzelaufnahmen und Fotoserien lassen das vergangene Jahr als Ikonen der Zeitgeschichte Revue passieren und zeigen auf eindringliche Weise Ereignisse aus den Bereichen Politik, Kultur, Sport und Natur.

So erzählt auch die beeindruckende Fotoserie des Dänen Jan Grarup — Gewinner in der Kategorie Sport Feature Fotoserien — ein Stück Weltgeschehen des Jahres 2012.

Sie wirft einen ungewöhnlichen Blick auf das Leben im seit Jahrzehnten vom blutigen Bürgerkrieg gebeutelten Somalia. Grarup zeigt die Spielerinnen der somalischen Frauenbasketball-Nationalmannschaft in Mogadischu.

Obwohl die von der UNO unterstützte somalische Regierung die Kontrolle über die Stadt wieder erlangt hat, sind immer noch der Al-Qaida nahestehende militante Gruppen in Mogadischu aktiv. Laut den Gesetzen der Scharia ist Frauen Sport verboten.

Als Strafe drohen etwa das Abschneiden der rechten Hand oder des linken Fußes. Doch trotz dieser Gefahren, trotz Morddrohungen und Repressionen spielen die Frauen weiter.

Jan Grarup wird am 6. September, 18 h, im Fotomuseum WestLicht in einem Vortrag von seiner Arbeit berichten. Für dieses Jahr haben 5666 Fotografinnen und Fotografen aus 124 Ländern 103.481 Bilder eingesandt. Die Jury vergab Preise in neun Themenkategorien an 54 Positionen aus 33 Ländern.

Ausstellung "World Press Photos 13"
6. September - 13. Oktober 2013
täglich 11-19 Uhr, donnerstags 11-21 Uhr
WestLicht. Schauplatz für Fotografie
Westbahnstraße 40
Wien

(csr)
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