Ausstellung "Lost Places" in Bochum Diese Orte hat der Mensch vergessen
Bochum · Die Zeit steht niemals still. Das ist paradoxerweise besonders an Orten zu spüren, an denen auf den ersten Blick nichts passiert. Denn sobald einst bewohnte und genutzte Plätze vom Menschen verlassen sind, schreitet der Verfall rasant voran. Eine Austellung in Bochum zeigt faszinierende "Lost Places".
Solche Orte lassen sich überall finden, auch dort, wo auf den ersten Blick Platzmangel herrscht. Auch in überfüllten Großstädten gibt es Plätze, die vom Menschen vergessen zu sein scheinen. Weil die Kosten-Nutzen-Rechnung für die Instandhaltung nicht mehr aufging, weil es seine neue, schönere Alternative gab - oder weil einfach jemand fehlte, der sich kümmert.
Sobald sich der Mensch zurückzieht, zeigt sich, wie fragil der Zustand ist, in dem er seine Umgebung hält. Staub und Spinnweben sind die ersten Zeichen des Verfalls, Rost und abblätternder Putz folgen bald.
Zu sehen sind unter anderem eine ehemalige Lebensmittelfabrik in Hagen, ein Weltkriegs-Bunker in Duisburg, eine verfallene Kirche, die einst zu einer Kaserne in Werl gehörte, und ein ungenutztes Schwimmbad in Krefeld. Die Fotografen und die Organisatoren der Ausstellung verraten bewusst nicht, wo genau die Fotos aufgenommen wurden. So sollen die "Lost Places" vor Vandalismus geschützt werden.
Die Ausstellung "urbEXPO 2013 - Lost Places, Ästhetik des Verfalls & Architektur" ist bis zum 1. September in der Rotunde Bochum zu sehen. In einer Sonderausstellung werden parallel Werke der Preisträger des Europäischen Architekturfotografie-Preises gezeigt.