Museum of Bad Art in Boston Dieses Museum zeigt die schlechteste Kunst der Welt

Diese Kunst ist so schlecht, dass sie reif fürs Museum ist: Das Museum of Bad Art in Boston hat sich besonders missglückter Werke angenommen. Liebevoll analysieren die Kuratoren die Werke und versehen sie mit Kommentaren. Ein ganz besonderes Kunsterlebnis.

Ein Museum voller schlechter Kunst
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Ein Museum voller schlechter Kunst

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Das Bostoner Museum of Bad Art hat sich auf die Fahnen geschrieben, das einzige Museum weltweit zu sein, das sich um die "Sammlung, Erhaltung und Wertschätzung von schlechter Kunst in all ihren Formen" kümmert. Aus aller Welt werden Vorschläge entgegengenommen, welche Werke einen Platz in dem Museum verdient haben. Fast 700 Kunstwerke umfasst die Sammlung bisher, aus Platzgründen werden wechselnd 50 bis 70 Stücke gezeigt.

Sobald ein Bild in die Sammlung aufgenommen wurde, kümmern sich die Kuratoren liebevoll und gründlich um die Neuerwerbung: Sie analysieren das Bild mit kunstwissenschaftlichen Methoden und schreiben einen Kommentar zu jedem Werk - im typischen, abgehobenen Stil eines Kunstkritikers. "Wir machen uns niemals über die Künstler oder ihre Arbeit lustig", sagt Kuratorin Louise R. Sacco. "Wenn wir uns über jemanden amüsieren, dann sind es die Kunstkritiker."

Mit erbosten Künstlern haben die Kuratoren nur selten zu tun. "Wir waren erfreut und überrascht, als wir feststellten, dass die meisten Künstler sehr glücklich darüber sind, dass ihre Kunst in unsere Sammlung aufgenommen wird", sagt Sacco. "Künstler wünschen sich ein Publikum, weil sie etwas ausdrücken möchten. Wir bieten ihnen dieses Publikum." In der 19-jährigen Geschichte des Museums hätten sich bisher nur zwei Künstler dagegen gewehrt, dass ihre Werke in der Sammlung gezeigt wurden.

Viele Künstler bieten ihre Gemälde dem Museum sogar freiwillig an. "Meistens können wir ihnen sagen, dass ihre Arbeit nicht unseren Kriterien entspricht - und manchmal nehmen wir ihr Angebot an", sagt Sacco. "Sie haben nichts zu verlieren. Wenn wir ihr Angebot ablehnen, können sie sich selbst und anderen sagen, dass sie nicht wirklich schlecht sind. Wenn wir es annehmen, freuen sie sich darüber, ein Werk in einem Museum zu haben."

(jco)
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