Streit um Stieg Larssons Erbe Half Lebensgefährtin beim Schreiben?

(RPO). Der schwedische Krimiautor Stieg Larsson verstarb im Alter von nur 50 Jahren. Den Erfolg seiner Bücher erlebte er nicht mehr. Gut fünf Jahre nach seinem Tod streiten die Angehörigen noch immer um das Erbe. Nun gibt es Gerüchte darüber, dass die Lebensgefährtin Eva Gabrielsson mehr an den Büchern mitgearbeitet habe, als bisher bekannt war.

Szenen aus "Verblendung"
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Der Erbschaftsstreit um die Rechte an den posthum veröffentlichten Büchern Larssons zwischen Vater und Bruder des Autors und seiner Witwe Eva Gabrielsson sorgte für Schlagzeilen. Nun gibt es neue Gerüchte: War Larsson vielleicht gar nicht der begnadete Schreiber, als der er gefeiert wird?

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, begannen die Spekulationen mit der Veröffentlichung eines ehemaligen Kollegen Stieg Larssons, Kurdo Baksi. In seinem Buch "Mein Freund Stieg Larsson" gibt er Erinnerungen zum besten, in denen er seinen früheren Kollegen als "mittelmäßigen Journalisten" beschreibt. Diese Passagen hatten besonders bei Eva Gabrielsson für Aufregung gesorgt. Sie nannte Baksi verleumderisch und sprach von "Rufmord".

Für neuen Sprengstoff sorgte der Journalist Anders Hellberg von Schwedens größter Tageszeitung, Dagens Nyheter, der nun gemeinsam mit Baksi darüber spekuliert, zwischen Larsson und Gabrielsson habe es eine Arbeitsteilung gegeben. Diesen Spekulationen zufolge habe Larsson nur die Handlung erfunden - für die sprachliche Abrundung habe seine Lebensgefährtin gesorgt.

Dies würde die Entschiedenheit erklären, mit der Gabrielsson an ihrem Erbanspruch festhalte, so die "Süddeutsche Zeitung". Da Larsson und seine Partnerin zwar 32 Jahre liiert, aber nicht verheiratet waren, hat Gabrielsson keine Rechte an den Werken. Und als Stieg Larsson Ende 2004 an einem Herzinfarkt starb, hinterließ er kein Testament.

Die Honorare aus dem Buchverkauf der vergangenen Jahre sollen sich laut "Süddeutscher Zeitung" auf 15 Millionen Euro belaufen. Um das Geld aus der Erfolgsserie, zu der auch der kürzlich verfilmte Roman "Verblendung" stammt, tobt ein erbitterter Streit zwischen der Familie und Gabrielsson.

(RPO/jre)
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