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"Mitternachtsspitzen"-Kabarettist Herbert Knebel fand Künstlernamen im Telefonbuch

Osnabrück (RPO). Der Kabarettist Uwe Lyko hat seinen Künstlernamen Herbert Knebel vor über 25 Jahren im Telefonbuch gefunden. Er suchte ihn gemeinsam mit seinen Kollegen vom Affentheater: "Wir wollten nicht so einen typischen Ruhrgebietsnamen wie Erwin Szaberniak oder Horst Schibulski", sagte Lyko.

Herbert Knebel: "Ich glaub, mich holnse ab!"
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Foto: RP, A. Hüskes

"Wir haben das Telefonbuch aufgeschlagen, den Finger reingehalten, und einer hat 'Stopp' gesagt, da stand dann eben Knebel. Den Vornamen hatten wir uns allerdings schon vorher überlegt: Herbert das fanden wir gut", sagte Lyko der "Neuen Osnabrücker Zeitung" .

Viele der unverwechselbaren Formulierungen des Rentners mit der Prinz-Heinrich-Mütze und der beigen Popeline-Jacke hat der 55-Jährige aus der engeren Verwandtschaft: "Die Sprache von Herbert Knebel ist sehr stark angelehnt an das Vokabular meiner Oma. Sie hat sich darin allerdings nicht wiedererkannt. Irgendwann hat sie mich mal auf der Bühne gesehen, und nach dem Auftritt sagte sie zu mir: Uwe, ganz toll, auch die Applause von die Leute. Aber, hömma, zieh dir doch mal was anderes an."

Der Kabarettist, der in der WDR-Sendung "Mitternachtsspitzen" auch eine kultige Parodie auf den dauerqualmenden Exkanzler Helmut Schmidt gibt, kritisierte die Organisatoren der "Ruhr2010": "Die freie Szene ist so gut wie überhaupt nicht in die Kulturhauptstadt eingebunden worden. Wie es oft so ist bei diesen Projekten, hat man sich auf die ganz großen Dinge konzentriert." Vor allem die freie Theater- und Kabarettszene sei "einfach hinten rübergefallen. Dabei ist sie seit vielen Jahren eine Visitenkarte des Ruhrgebiets." Dabei seien diese Künstler schon seit Jahrzehnten die Kulturbotschafter des Ruhrgebiets. "Wir haben doch erst darauf aufmerksam gemacht, dass es hier noch mehr gibt als Kohle und Stahl."

Nach dem Ende der "Ruhr2010" sieht Lyko für die Kulturhauptstadt Europas harte Zeiten aufziehen: "Das Folkwang-Museum wird schon bleiben, ansonsten bin ich mir nicht so sicher: 2011 werden wie in vielen anderen Kommunen auch erst mal die Lichter ausgehen. Dann ist es erst mal vorbei mit Kulturhauptstadt, dann werden Büchereien, Schwimmbäder und Sportanlagen geschlossen. Dann sieht es ganz traurig aus in Essen."

(apd/jre)
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