Spielzeug und Politik Lego lenkt im Streit mit Ai Weiwei ein

Peking · Lego hat im Streit über die Verwendung seiner Bausteine für politische Zwecke eingelenkt und will dem chinesischen Künstler Ai Weiwei und andern künftig auch Großbestellungen erlauben.

Ai Weiwei - vom Künstler zum Regimegegner
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Foto: dpa/Michael Kappeler

Ai sprach in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AP am Mittwoch von einem Sieg für die Meinungsfreiheit. Lego hatte Ai vergangenes Jahr eine Großbestellung von Lego-Steinen für eine Ausstellung in Melbourne verweigert. Der chinesische Künstler hatte dies als "Akt der Zensur und Diskriminierung" verurteilt, Lego hingegen beharrte darauf, dass es keine Projekte mit politischer Agenda fördern wolle. Am Dienstag gab das Unternehmen nun aber bekannt, dass es nicht mehr nach dem Verwendungszweck der Bausteine fragen werde. Bei öffentlichen Lego-Bauten müssten die Urheber aber deutlich machen, dass das Unternehmen diese nicht unterstütze.

Ai sagte der AP, er halte dies für eine gute Entscheidung. "Lego ist eine Sprache, die jeder schätzen kann und seinem eigenen Willen nach verwenden sollen könnte, und darum geht es bei der Meinungsfreiheit."

Bei der im Dezember eröffneten Ausstellung in Melbourne wollte Ai aus Legosteinen 20 Porträts von Personen bauen, die sich in Australien für Freiheiten und Rechte eingesetzt haben. Stattdessen habe er einfach ähnliche Steine von einer chinesischen Firma verwendet. "Ich konnte nicht viel Unterschied sehen und der Preis war viel, viel niedriger", sagte Ai.

(felt/ap)
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