Neue Kunst-Aktion von Spencer Tunick Nackte sollen Totes Meer am Leben halten

Totes Meer (RPO). Dieser Mann macht einfach das, was er am besten kann: Der für seine Projekte mit nackten Menschenmassen bekannte US-Fotograf Spencer Tunick hat für seine neueste Aktion am israelischen Ufer des Toten Meers tausend Menschen versammelt. In Israel stößt seine Nackt-Aktion jedoch auf heftige Kritik. Politiker warnten vor "Sodom und Gomorrha".

Das Fotoprojekt, zu dem die Freiwilligen nackt auf einem privaten Strand zusammen kamen, hatte im Vorfeld in Israel für heftige Kritik gesorgt. Orthodoxe Rabbiner und Politiker warnten vor "Sodom und Gomorrha" und drohten mit juristischen Schritten, um die Aktion zu verhindern.

Tunick hörte die Kritik, blieb seiner Linie aber treu. Ob seine Projekte akzeptiert würden, zeige nämlich den Grad der Offenheit und Toleranz eines Landes, sagte der 44-jährige jüdische Künstler diese Woche vor Journalisten. Wenn ein Land Nackt-Kunst zulasse, erweise es sich als offen, progressiv und engagiert.

Der Fotograf versammelte in den vergangenen Jahren bereits tausende nackte Menschen für Projekte in Sydney, New York, London, Barcelona, Wien und Düsseldorf sowie auf einem Schweizer Gletscher.

Das "Nackte-Meer-Projekt" ist Teil einer Kampagne, um die Anerkennung des Toten Meers als ein Naturwunder der Welt zu erreichen. Am 11. November kann im Internet darüber abgestimmt werden.

Das Tote Meer liegt 417 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste Punkt der Welt. Angesichts der Verwendung des Wassers aus dem Jordan zur Bewässerung von Ackerflächen sinkt seit Jahren das Niveau des Toten Meers.

Sollte nicht dringend etwas unternommen werden, könnte es bis 2050 vollständig verschwunden sein.

(AFP/csi)
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