Foto-Experiment in England Nackte Tatsachen - geschockte Gesichter

Düsseldorf (RPO). Verblüffung, Prüderie, Fassungslosigkeit - ein Panoptikum der Gesichtsausdrücke hat der italienische Fotograf Pablo Chiereghin mit seiner Kamera eingefangen. Wie ihm das gelang? In einem Schaufenster lauerte er auf seine "Opfer" - splitternackt.

Wie Menschen auf eine nackte Überraschung reagieren
22 Bilder

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Schauplatz ist eine Gasse in England: Chiereghin begibt sich in ein Schaufenster, das von außen mit einem schwarzen Vorhang verdunkelt ist. Er lässt die Klamotten fallen. Nur seine Kamera behält er in Reichweite.

Währenddessen suchen seine Helfer auf der Straße nach Freiwilligen, die sich dazu bereit erklären, einen Blick hinter den Vorhand zu werfen. Dafür bekommen sie sogar Geld: 1,13 Pfund - penibel berechnet nach dem Stundenlohn für Probanten, der in England festgeschrieben ist.

Gelockt vom Geld oder ihrer Neugierde stimmen die ersten Leute zu, sie laufen in Richtung Vorhang - und werfen einen Blick dahinter. Empfangen werden sie von einem unerwartetem Anblick, dem ein grelles Blitzlicht folgt, sobld Chiereghin seine Kamera auslöst. So bannt der Fotograf die Gesichter der Probanten auf den Digitalchip seines Fotoapparats.

Das Ergebnis: Leute, die teils völlig reglos sind, teils wild ihre Gesicht verzerren. Mal amüsiert, mal erbost, mal verblüfft, mal begehrend.

Wenig später zeigt Chiereghin die Bilder im Rahmen der Ausstellung "Art and Sex from Antiquity to Now". Anschließend gehen die Fotografien um die Welt, auf ihrer Reise durch Europa folgt ihnen der Künstler streckenweise, um die Bilder auf zahlreichen Veranstaltungen zu präsentieren.

Dies ist nicht der erste Streich des eigenwilligen Künstlers: Auf seiner Homepage finden sich die unterschiedlichsten Fotoprojekte, denen allen etwas Ausgeflipptes anhaftet. Sie tragen Titel wie "The worst Portraits of my girlfriend" (zu deutsch: "Die grässlichsten Aufnahmen von meiner Freundin") oder "Holding the breath for 60 secounds. First breath" ("Luftanhalten für 60 Sekunden. Das erste Luftholen").

Inzwischen ist Chiereghin in Österreich angekommen, wo er an einem neuen Projekt arbeitet: Die Anonymität der Wiener unter Nachbarn will er ablichten - wie auch immer das gehen soll.

Die Fotos seines ersten Projekts zeigt die Bilderstrecke. Sie lassen vermuten, dass Chiereghin aus Österreich keine alltäglichen Aufnahmen heimbringen wird.

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