Im Krieg gestohlen: Achenbach-Gemälde nach Breslau zurückgekehrt

Breslau · Ein im Zweiten Weltkrieg gestohlenes Gemälde von Oswald Achenbach (1827-1905) ist in das Nationalmuseum Breslau (Wroclaw) zurückgekehrt. Das Ölgemälde "Via Cassio bei Rom" galt jahrzehntelang als verschollen.

Mitarbeiter des polnischen Kulturministeriums hatten es im Mai in einem Kölner Auktionshaus entdeckt. "Polen wird nie aufhören, verlorene Kulturgüter zu suchen", betonte Kulturministerin Malgorzata Omilanowska am Donnerstag bei der Übergabe an das Museum.

Der bisherige Besitzer habe sich zur Spende des Gemäldes entschieden, nachdem er erfahren habe, dass es sich um Beutekunst aus dem Zweiten Weltkrieg handele, sagte die Ministerin. Diese Geste zeige, "dass es Menschen gibt, für die Ethik, Moral und Recht mehr zählen als nationale Gesetze, die den Besitz des Bildes weiter ermöglicht hätten". Der Bildeigentümer, der anonym bleiben wolle, sei dafür mit dem Verdienstorden für die polnische Kultur ausgezeichnet worden.

Auf der Liste des aus Polen im Zweiten Weltkrieg geraubten "Beutekunst" stehen mehr als 63 000 noch immer vermisste Kunstwerke. Im Fall von Kunst aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten wie der schlesischen Metropole Breslau besteht zwischen deutschen und polnischen Rechtsexperten allerdings Uneinigkeit, ob von Beutekunst gesprochen werden kann.

(dpa)
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