Verstörender Start der Ruhrtriennale Sechs Tonnen Knochenmehl "tanzen" zu Strawinsky

Duisburg · Mit einer irritierenden Inszenierung von Strawinskys Ballett "Le Sacre du Printemps" ist am Freitag das Bühnenprogramm der diesjährigen Ruhrtriennale eröffnet worden.

Ruhrtriennale 2014: Sechs Tonnen Knochenmehl tanzen zu Strawinsky
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Ruhrtriennale 2014: Sechs Tonnen Knochenmehl tanzen zu Strawinsky

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Romeo Castellucci choreographierte in einer ehemaligen Fabrikhalle in Duisburg das "Frühlingsopfer" ohne Tänzer. An ihrer Statt ließ er 40 Maschinen auftreten. Sie ließen vom Schnürboden herab sechs Tonnen Knochenmehl stürzen, rieseln, fallen - so dass der Staub im Scheinwerferlicht tanzte. Opfer sind in diesem Fall Rinder. In dem Originalstück (Uraufführung 1913) geht es um die Opferung einer Frau an einen Frühlingsgott.

Die Musik Strawinskys hatte der Dirigent Teodor Currentzis mit seinem Ensemble MusicAeterna eingespielt. Kompromisslos hat er dabei die gnadenlose, barbarische Rohheit zum Klingen gebracht, die Strawinsky seiner Komposition eingeschrieben hat. Es war, als riefe den Zuschauern die nicht einmal eine Stunde dauernde Aufführung wütend entgegen: "Tierfresser!" Das Publikum zeigte sich verwundert und irritiert. Der Applaus war nur schwach und wirkte fast unpassend.

Tickets für "Le Sacre du Printemps" gibt es hier.

(lnw)
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