Museumsneubau in Frankfurt Städel zeigt jetzt auch Gegenwartskunst

Frankfurt/M · Das Frankfurter Städel-Museum schließt zur Gegenwart auf: Am Mittwochabend wurde ein Erweiterungsbau eröffnet, in dem nun auch zeitgenössische Künstler gezeigt werden. Das Städel sei damit in der Lage - "wie nur ganz wenige Museen weltweit" - die Entwicklung der Kunst vom frühen Mittelalter bis ins Jahr 2012 auf "konstant hohem Niveau" zu präsentieren, sagte Städel-Direktor Max Hollein bei der Vorbesichtigung am Nachmittag.

Das Städel zeigt jetzt auch Gegenwartskunst
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Mit den dazugewonnenen 3000 Quadratmetern hat das Städel seine Ausstellungsfläche fast verdoppelt. Die 34 Millionen Euro teure Halle von schneider+schumacher liegt unter der Erde - von oben beleuchtet durch runde Bullaugen, die Decke wie eine Welle geschwungen.

Ein Stuhl blieb leer

Beim Festakt am Mittwochabend blieb ein Stuhl leer: Mit dem Rücktritt Christian Wulffs (CDU) war dem Städel der Festredner abhanden gekommen. Horst Seehofer (CSU) als Vertreter des Bundespräsidenten war am Aschermittwoch in Bayern unabkömmlich.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sagte, das Städel sei ein Musterbeispiel für das Zusammenspiel von öffentlicher Hand, Unternehmen und Privatleuten, "ein Haus von Bürgern für Bürger" und damit die Verwirklichung der Idee "Kunst für alle".

1200 Werke aus der Zeit nach 1945 hat Hollein in den letzten fünf Jahren angekauft, geschenkt oder geliehen bekommen. Einen Grundstock Kunst nach 1945 gab es bereits in der Sammlung, "aber auch deutliche Lücken". Von den 330 Werken, die Kurator Martin Engler letztlich für die Dauerausstellung ausgewählt hat, stammt etwa ein Drittel aus Unternehmens-Sammlungen. 600 Werke überließ die Deutsche Bank dem Städel, 220 Fotografien übergab die DZ-Bank.

Zur Eröffnung waren unter anderem die Maler Markus Lüpertz, Daniel Richter, Hermann Nitsch und Sean Scully nach Frankfurt gekommen. Bis zum Wochenende ist die Gegenwartskunst ausgewählten Gästen vorbehalten, ab Samstag darf auch die Bevölkerung die Gartenhalle besichtigen - die ersten beiden Tage ist der Eintritt frei. Das Städel versteht das als Dank an die vielen privaten Geldgeber, die die Hälfte der Baukosten aufbrachten.

(dpa)
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