Düsseldorf #Kunstjagd scheint Erfolg zu haben

Düsseldorf · Vor drei Monaten nahm das Recherche-Startup "Follow the Money" die "Jagd" nach einem verschollenen Bild auf. Die Suche zielte auf ein Werk, das seit fast acht Jahrzehnten verschollen ist und mit dem sich das Schicksal einer jüdischen Familie in der NS-Zeit verbindet. Das Bild hing einst im Wohnzimmer der Familie Engelberg in München und zeigt das Porträt einer Frau, die ein Buch hält. Ein ähnliches Bild befindet sich noch heute im Wohnzimmer der Familie, die inzwischen in Portland (Ortegon) lebt. Dort hat nun ein Mitarbeiter von "Follow the Money" Edward Engelberg, dem 87-jährigen Sohn des damaligen Familienoberhaupts Jakob Engelberg, ein Bild vorgelegt. Trotz mancher Einschränkung glaubt Edward Engelberg, dass es sich dabei um das gesuchte Bild handeln könnte. Es gilt nun noch, eine Provenienzlücke zwischen 1938 und 1945 zu schließen. Ende November will "Follow the Money" dazu einen Film ins Netz stellen. Zum Hintergrund: Am Morgen nach der Reichspogromnacht kam die Gestapo, um den Juden Jakob Engelberg zu verhaften. Die Beamten verschleppten ihn ins KZ Dachau. Zwei Wochen nach der Verhaftung ihres Mannes nahm Paula Engelberg eines der beiden Gemälde von der Wand und verließ die Wohnung. Am selben Tag kam sie mit einem Visum für die Schweiz zurück. Damit erreichte sie, dass ihr Mann aus dem KZ freikam. Die Engelbergs flohen dann in die USA.

http://kunstjagd.com/

(bm)
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