Köln Jojo Moyes schickt ihre Hauptfigur nach New York

Köln · Louisa Clark sucht ein Kleid. Dafür hat ihre Arbeitgeberin sie in eine Nobel-Boutique mitgenommen. Eine, in denen die Verkäuferinnen den Kunden bei der Anprobe helfen. Hätte Lou das gewusst, hätte sie nicht unbedingt den Slip mit dem Pudel darauf angezogen. Auch den BH, der von einer Sicherheitsnadel zusammengehalten wird, wäre zu Hause geblieben. Und ob die Verkäuferinnen schon einmal eine Frau mit Speckröllchen gesehen haben, das bezweifelt Lou, während sie ins erste Kleid gezwängt wird.

Es sind Szenen wie diese, mit denen Jojo Moyes die Leserinnern sofort auf ihrer Seite hat. Und als die 48-jährige Bestsellerautorin auf der Lit.Cologne ihren neuen Roman "Mein Herz in zwei Welten" vorstellt, wird viel gelacht.

Es ist die Fortsetzung des Bestsellers "Ein ganzes halbes Jahr" und dem Anschlussroman "Ein ganz neues Leben". Vor mehr als fünf Jahren wurde der Roman über Louisa Clark, die sich in den gelähmten Will Traynor verliebt, ein Überraschungserfolg. Er führte die Bestsellerlisten an, wurde in viele Sprachen übersetzt und 2016 verfilmt. Als Grund für den Erfolg sieht Jojo Moyes vor allen Dingen ihre Hauptfigur, die liebenswerte, ein wenig ungeschickte, aber immer integre Louisa Clark. Sie entspricht so gar nicht dem perfekten Bild einer Frau - "damit können sich viele identifizieren", sagt Jojo Moyes. Für den dritten Teil, der zugleich der letzte der Reihe sein soll, habe sie sich mehr als ein Jahr den Kopf zerbrochen. Für Lou sollte ein gutes Ende her. Und so möchte Lou in "Mein Herz zweier Welten" in New York einen Neuanfang wagen.

Das Leben dort ist völlig gegensätzlich zu dem, was sie bisher aus ihrer alten Heimat, der englischen Kleinstadt gewohnt ist. In einer reichen Familie auf der Upper-Eastside arbeitet sie als eine Art Gesellschafterin und lernt einiges über den schönen Schein und erkaufte Freundschaften kennen. Hin und hergerissen ist sie zwischen ihrer alten Liebe namens Will, ihrem neuen Freund Sam und einer Begegnung, die sie in einer Bar macht. Aber nie verliert der Roman an Witz: Etwa wenn Lou den Sicherheitsbeamten am Flughafen ihre gesamte Lebensgeschichte auftischt.

"Mein Herz zwischen zwei Welten" ist ein wirklich gelungener Abschluss der Reihe rund um die sympathische Louisa Clark.

(ubg)
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