Düsseldorf Literaturkanon: Von Goethe bis Thomas Bernhard
Sogar in literaturwissenschaftlichen Seminaren kann man das beobachten: Studenten fragen nach einer Liste von Texten, die man gelesen haben sollte, gelesen haben muss. Meist antworten Professoren ausweichend, niemand legt sich da gerne fest. Marcel Reich-Ranicki traute sich hingegen, die größten Bücher aller Zeiten aufzulisten. In mehreren Lieferungen gab er seinen Kanon heraus, alle erschienen in umfangreichen Boxen im Insel-Verlag. Zu den verbindlichen Werken zählte er:
Goethe: "Leiden des jungen Werther" und "Die Wahlverwandtschaften"
Theodor Fontane: "Frau Jenny Treibel" und "Effi Briest"
Thomas Mann: "Buddenbrooks" und "Der Zauberberg"
E.T.A. Hoffmann: "Die Elexiere des Teufels"
Gottfried Keller: "Der grüne Heinrich"
Heinrich Mann: "Professor Unrat" (verfilmt unter dem Titel "Der blaue Engel")
Hermann Hesse: "Unterm Rad"
Robert Musil: "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß"
Franz Kafka: "Der Proceß"
Alfred Döblin: "Berlin Alexanderplatz"
Joseph Roth: "Radetzkymarsch"
Anna Seghers: "Das siebte Kreuz"
Heimito von Doderer: "Die Strudlhofstiege"
Wolfgang Koeppen: "Tauben im Gras"
Günter Grass: "Die Blechtrommel"
Max Frisch: "Montauk"
Thomas Bernhard: "Holzfällen"