150.000 Euro Schaden Lüpertz-Skulptur in Bamberg schwer beschädigt

Bamberg (rpo). Zwölf Skulpturen des Bildhauers Markus Lüpertz zieren seit Sonntag den öffentlichen Raum in Bamberg, doch schon drei Tage nach deren Aufstellung gab es einen dramatischen Zwischenfall: Unbekannte haben in der Nacht die Skulptur "Kopf Chillida" umgestoßen und zerstört. Der entstandene Schaden wird auf 150.000 Euro geschätzt.

Die Skulptur "Kopf Chillida" des Bildhauers Markus Lüpertz ist in der Nacht zum Mittwoch in der Bamberger Innenstadt schwer beschädigt worden. Bisher Unbekannte hätten die Figur auf der Oberen Brücke umgestoßen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch in Bamberg. Die 2003 geschaffene Skulptur, die den Kopf des 2002 verstorbenen berühmten spanischen Bildhauers Eduardo Chillida darstellt, war ein Unikat. Sie ist eine von zwölf Exponaten der Ausstellung "Markus Lüpertz und das barocke Bamberg" des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen, der Schaden wird vom Künstlerhaus auf 150.000 Euro geschätzt.

Ob die Sachbeschädigung sich gezielt gegen die Kunst von Lüpertz richtete, sei bisher unklar, so der Polizeisprecher. Man ermittle in alle Richtungen. Lüpertz Skulpturen haben immer wieder für Eklats gesorgt. Im Jahr 2001 protestierten in Augsburg die Bürger dagegen, dass eine moderne "Aphrodite" vor der Kirche St. Ulrich und Afra aufgestellt wurde. Im vergangenen Jahr wurde in Salzburg die Lüpertz-Figur "Hommage an Mozart" über Nacht lackiert und gefedert. Eine Bronzefigur des Künstlers ziert auch das Kanzleramt in Berlin. Der 65-jährige Lüpertz gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der Gegenwart.

(afp2)
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