Rock-Giganten in Köln Wer A sagt, muss auch C/DC sagen

Köln · Die Hardrock-Titanen aus Australien haben am Freitagabend auf den Kölner Jahnwiesen gespielt. Hinter dem Fußballstadion erlebten rund 80.000 Fans ein "Best of"-Konzert der Band - mit Klassikern wie "Thunderstruck", "Hells bells" und "Highway to hell".

 80.000 Fans kamen auf die Kölner Jahnwiesen.

80.000 Fans kamen auf die Kölner Jahnwiesen.

Foto: Tobias Dupke

Der Regen setzt wieder ein, als Angus Young auf seiner Gitarre die ersten Töne von "Thunderstruck" spielt - zum Glück kommt der Donner nur von der Bühne, die Blitze zucken lediglich auf den riesigen Monitoren. Ein Gewitter ist den Besuchern des AC/DC-Konzerts am Freitag auf den Jahnwiesen in Köln erspart geblieben, ordentlich Regen dagegen nicht.

Den rund 80.000 Fans der australischen Hardrock-Dinosaurier ist das egal, sie wollen AC/DC-Klassiker wie "Highway to hell", "Hells bells" und "Back in Black" hören, ihr mittlerweile 60 Jahre altes Idol Angus Young in Schuluniform von links nach rechts mit seiner Gitarre über die Bühne hüpfen sehen und dabei an das Früher denken, als die Musik von AC/DC noch etwas frischer, sie selbst noch etwas jünger, die Jeansweste mit den Bandaufnähern noch etwas weniger ausgeblichen und der Bauch noch etwas flacher war. Sie werden nicht enttäuscht. Das AC/DC-Konzert ist eine Reise in ihre gute, alte Zeit. Und schlechte Laune durch Regen passt da einfach nicht rein. Also ist den Fans der Regen einfach egal, die aufgeweichte Wiese und die nassen Füße ebenfalls.

Das Konzert hinter dem RheinEnergie-Stadion in der Domstadt beginnt mit einem Film. Nicht die Amerikaner haben den Mond als erste betreten, sondern die Australier - AC/DC war schon vorher da. Es löst sich ein Komet mit den Insignien der Band aus der Oberfläche und schießt Richtung Erde. Klar, dass er direkt auf den Jahnwiesen einschlägt. Ein großes Feuerwerk eröffnet das "Best of"-Konzert der Hardrocker. Dann folgen die ersten Töne von "Rock or bust". Die seit April und bis Dezember laufende Welttour der alternden Musiker heißt auch wie dieser Song. Das gleichnamige Album ist übrigens das 16. der Band, erschienen im November 2014. Es fügt sich unauffällig in die Reihe der Platten der Australier ein.

Die Fans auf der Jahnwiese feiern vor allem die alten Songs der Band. Als die große Glocke auf der Bühne schwingt und das Lied "Hells Bells" ankündigt, zieht sich eine kollektive Gänsehaut durchs Publikum. Hätten die Mittfünfziger vor 30 Jahren noch die Arme im schwerfälligen Takt des Liedes in die Luft gestreckt, sind es nun die Smartphones, die so viel wie möglich von diesem legendären Lied auf die Speicherkarte bannen sollen. Die Zeiten haben sich geändert, die Musik bleibt dieselbe. Und die zieht die Menschen in ihren Bann, reißt sie mit.

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Foto: ddp

Die Musiker geben auf der Bühne alles. Sänger Brian Johnson klingt zwar immer so, als ob er gleich besser mal im Sauerstoffzelt vorbeischauen sollte, die Energie, die er und seine Bandkollegen trotz ihres für Rockstars biblischen Alters versprühen, ist beeindruckend. Rund zwei Stunden spielt die Rock'n'Roll-Altherrenmannschaft mit einem Enthusiasmus und einem Spaß, von dem sich viele jüngere Bands ein Stück abschneiden können.

Mit der Hymne "For those about to rock (We salute you)" endet das Spektakel in Köln. Die Fans, die heute lieber 5 Euro für einen halben Liter Bier auf dem Konzertgelände bezahlen, als Dosenbier reinzuschmuggeln, waten zufrieden und glücklich durch die regengetränkte Jahnwiese nach Hause. Einige grölen "Thunder", andere schauen sich die Videos an, die sie eben noch mit ihren Smartphones gedreht haben. Fast alle haben nasse Füße.

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