AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd geht auf einen Zeugen los

Wellington · Der in Schwierigkeiten geratene AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd ist nach einer Rauferei mit einem Zeugen in seinem anhängigen Gerichtsverfahren in Neuseeland vorübergehend von der Polizei festgenommen worden.

Kurze Zeit nach dem Vorfall sei er ohne weitere Beschuldigungen gegen Kaution wieder freigelassen worden, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Der Cafébesitzer Leo Rojas sagte am Donnerstag aus, er habe gesehen, wie Rudd einen deutlich größeren Mann wüst beschimpft und zu schlagen versucht habe. Der Vorfall soll auf dem Gehsteig vor seinem Lokal stattgefunden haben und wegen der Größenverhältnisse abstrus ausgesehen. "Das war, als ob ein Chihuahua versucht gegen einen großen Hund zu kämpfen", sagte Rojas.

Ein Bodyguard musste Rudd zurückhalten, damit er den Mann nicht schlug, wie Rojas sagte. Der Mann wiederum habe gesagt, er werde nie wieder für Rudd arbeiten. Anschließend habe er den Musiker zweimal zu Boden geworfen. Dabei fielen laut dem Lokalbesitzer Rudds Einkäufe, Geld und sein Handy auf den Gehweg.

Rudds Anwalt Paul Mabey sagte, der 60-jährige Australier sei in der Stadt Tauranga in seiner neuseeländischen Wahlheimat vor Gericht erschienen, um sich gegen Vorwürfe zu verantworten, er habe gegen seine Kautionsauflagen verstoßen, indem er Kontakt zu einem Zeugen aufgenommen habe. Dabei habe es sich um ein "zufälliges Treffen" gehandelt, das sich plötzlich zu einer Rauferei entwickelte, sagte Mabey.

Vergangenen Monat erhob die Polizei Anschuldigungen gegen den Musiker, er habe Morddrohungen ausgesprochen und zudem Methamphetamine und Marihuana besessen. Er plädierte auf nicht schuldig.

Das Gericht in Tauranga entschloss sich nun dazu, eine weitere Kautionsauflage gegen den 60-Jährigen zu erheben. Er dürfe von nun an keine illegalen Drogen mehr konsumieren. Staatsanwälte hatten Rudds Verhalten zuvor als launisch beschrieben und gesagt, es sei wahrscheinlicher, dass er es ohne Drogen einfacher habe, seine anderen Kautionsbedingungen zu erfüllen.

Erst vergangene Woche hatte Rudd nach einem Gerichtstermin seltsames Verhalten an den Tag gelegt. Erst ließ der verspätete Musiker die Richter warten, dann blödelte er herum und sprang einem Wachmann vor dem Gerichtsgebäude auf den Rücken. Anschließend raste er mit einem schwarzen Sportwagen davon.

Seine Zukunft bei AC/DC ist dagegen ungewiss. Die Hardrockband veröffentlichte ihr neues Album "Rock or Bust" diese Woche ohne ihn.

(ap)
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