Album der Woche Alex G: "Beach Music"

Warum das siebte Album des Amerikaners ein großes Versprechen ist.

Album der Woche: Alex G: "Beach Music"
Foto: Label

Alex Giannascoli ist 22 Jahre alt und lebt in Philadelphia. Man kann ihn sich als Eigenbrötler vorstellen, der in seinem Schlafzimmer Album um Album mit zarten Indie-Pop-Songs aufnimmt. "Beach Music" ist bereits sein siebtes Album, und weil der Vorgänger "DSU" für großen Trubel auf seiner Bandcamp-Seite gesorgt hat, veröffentlicht er nun bei einer großen Plattenfirma, bei Domino Records nämlich.

Um es direkt zu sagen: "Beach Music" ist kein großes Album, aber ein großes Versprechen. Man hört hier einen hochbegabten Do-it-yourself-Musiker, der seine Ideen indes nicht immer aufs beste Ergebnis hin zu kanalisieren weiß. Man höre nur mal den verträumten Song "Salt". Alex G genügt es nicht, ein schönes Lied aufzunehmen, er muss die Reinheit brechen, am besten mit einem schrägen Einfall, und deshalb lässt er hier am Ende einen Chipmunks-Chor mit Helium-Stimmen singen.

So geht es fast mit jedem Lied: der schräge Gesang in "Love", die Micky-Maus-Stimme in "Bug". Giannasoli wird zuweilen mit Elliot Smith verglichen, auch Badly Drawn Boy und Daniel Johnston taugen als Referenzen. Man sieht an der Bandbreite der Künstler, wie vielfältig die Einflüsse dieses Musikers sind. "Beach Music" ist denn auch eine beeindruckende Talentprobe, Alex G kann fast alles. Nun muss er nur noch einen Produzenten finden, der ihm dabei hilft, das Ideen-Chaos zu sortieren. Auf das Album, das dann entsteht, freut man sich heute schon.

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