1973 war er nach Berlin, das er "Welthauptstadt des Heroin" nannte, gezogen. Er wog 50 Kilogramm und lebte von Drogen, Milch und Zigaretten. In den legendären Hansa-Studios produzierte er die Trilogie "Low", "Heroes" und "Lodger". 2014 erschien nach zehnjähriger Plattenpause seine Single "Where Are We Now", in der er melancholisch an diese Zeiten erinnert.

"Zu Bowie bestand nicht nur musikalisch eine besondere Verbindung. Der Künstler gehörte zu uns", teilte der Regierende Bürgermeister Michael Müller mit. Der Titelsong des "Heroes"-Albums "wurde zur Hymne unserer damals geteilten Stadt und ihrer Sehnsucht nach Freiheit", sagte Müller weiter. Bowie habe nicht nur musikalisch Maßstäbe gesetzt, sondern auch unverwechselbar seine Verbundenheit zu Berlin ausgedrückt.

"Am liebsten würde ich jetzt auf dem Weg zur Arbeit umkehren, mich zu Hause einschließen und seine Platten hören", schrieb Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner bei Facebook. Bowie habe exzellent bewiesen, "dass man Stil haben kann, auch wenn man gegen den Strom schwimmt", teilte Renner zudem offiziell mit. "Seit Herbert von Karajan ist David Bowie wahrscheinlich der bedeutendste mit Berlin verbundene Musiker, den wir verloren haben." Bowie habe Berlin "als Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten gefeiert".

Das Auswärtige Amt bedankte sich bei Bowie für seinen musikalischen Beitrag zum Fall der Berliner Mauer. "Auf Wiedersehen, David Bowie. Du bist jetzt unter #Heroes (Helden)", twitterte die Zentrale der deutschen Diplomatie am Montag auf dem englischsprachigen Account.

"Danke, dass du geholfen hast, die Mauer zu Fall zu bringen", heißt es weiter in dem Tweet. In Bowies Hit "Heroes" geht es um ein Liebespaar, das sich an der Mauer küsst, während geschossen wird.