Töchter glauben an Tötungsdelikt Wurde die Blues-Legende B.B. King vergiftet?

Washington · Aufregung um den Tod der Blues-Legende. Zwei Töchter von B.B. King haben schwere Anschuldigungen gegen das Management des verstorbenen Musikers geäußert: ihr Vater sei möglicherweise vergiftet worden.

Nun ermitteln die US-Behörden wegen eines möglichen Tötungsdelikts. Kings Leiche werde obduziert, teilte das Büro des Untersuchungsrichters im Bezirk Clark County im US-Bundesstaat Nevada am Montag (Ortszeit) über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Beerdigung wurde Medienberichten zufolge verschoben.

Zwei Töchter von King, Karen Williams und Patty King, äußerten dem Internetportal Eonline zufolge den Verdacht, dass ihr Vater Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte. "Ich glaube, dass mein Vater vergiftet wurde und ihm fremde Substanzen verabreicht wurden, um seinen vorzeitigen Tod auszulösen", schrieben die Töchter demnach in separaten, aber gleich lautenden eidesstattlichen Erklärungen. Den Gerichtsunterlagen zufolge wurde eine offizielle Ermittlung gefordert.

King war am 14. Mai im Alter von 89 Jahren in Las Vegas gestorben, wo er zwischen seinen ausgedehnten Tourneen wohnte. Noch bis ins hohe Alter war King auf Tour gegangen. Kings Gesundheitszustand hatte sich seit Ende vergangenen Jahres verschlechtert. Anfang Mai begab der Diabetiker sich in seinem Haus in Las Vegas in Hospizpflege. In den letzten Tagen vor Kings Tod soll es einen Streit zwischen seinen Angehörigen und seinem Manager um seine Pflege gegeben haben.

Den Töchtern zufolge sollen Kings Manager Laverne Toney und dessen persönlicher Assistent King vergiftet haben. Toney wies die Vorwürfe zurück. "Sie haben schon immer Anschuldigungen gemacht, was ist neu?", sagte Toney laut Eonline. Auch ein Anwalt des Musikers, Brent Bryson, sprach von "lächerlichen" Vorwürfen. "Ich hoffe, sie haben Fakten, mit denen sie ihre diffamierenden und beleidigenden Vorwürfe begründen", betonte Bryson.

Örtlichen Medien zufolge muss Kings Beerdigung wegen der Obduktion nun verschoben werden. Laut dem Büro des Untersuchungsrichters wird es voraussichtlich sechs bis acht Wochen dauern, bis die Untersuchungsergebnisse der Obduktion vorliegen.

Der Musiker wurde 1925 als Riley Ben King im südlichen US-Bundesstaat Mississippi geboren. Der Afroamerikaner wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, die erste Gitarre bekam er im Alter von zwölf Jahren von einem Plantagenbesitzer. Mit Anfang 20 zog es ihn nach Memphis, die Hauptstadt des Blues. Bald bekam er eine eigene Radiosendung, die ihm den Spitznamen "Blues Boy" (B.B.) einbrachte. Seinen ersten Hit feierte King 1951 mit "Three O'Clock Blues". Sein erfolgreichstes Lied lieferte King 1970 mit "The Thrill is Gone" ab.

(AFP)
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