20. Juni in Hockenheim Böhse Onkelz stehen wohl vor Comeback-Konzert

Düsseldorf · Acht Jahre nach dem Rückzug aus dem Musikgeschäft bahnt sich eine Comeback der Rockband Böhse Onkelz an. Das zumindest lassen die Homepage und die Facebook-Seite der Musikgruppe vermuten.

Böhse Onkelz: Alle Alben seit 1980
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Foto: dapd, dapd

"Nichts ist für die Ewigkeit" steht da neuerdings in fetten weißen Lettern über dem Bild von bei einem Konzert feiernden Zuschauern. Das "Das Rockt"-Magazin will erfahren haben, dass es am 20. Juni ein Re-Union-Konzert in Hockenheim geben wird — seitdem ist der Server der Seite überlastet, wie das Magazin über Twitter mitteilt.

Die Böhse Onkelz geben Re-Union Konzert am 20.6. am Hockenheimring. Weitere Infos: http://t.co/l3QkYwj8my http://t.co/S9sQegFukr

Auf der Homepage der Band kann man sich lediglich registieren — für was genau, steht dort nicht. Es gibt allerdings einen Countdown, der am Donnerstag, 30. Januar, um 24 Uhr endet.

Ein Comeback der Band wäre eine Sensation. 2004 kündigte die Gruppe an, dass sie "mit vollem Elan und nicht schon auf dem absteigenden Ast sitzend" auf dem Rockolymp ankommen wolle. "Seien wir ehrlich zu uns — das ist die logische Konsequenz aus allem. Aus den vergangenen 24 Jahren, aus dem Keller in Hösbach und der ausverkauften Festhalle in Frankfurt. Die Onkelz hatten nie die Ambition, als Rockeremiten mit ergrautem Haar auf dem Rockolymp anzukommen", hieß es in einer Mitteilung auf der Homepage.

Stephan Weidner (Bass), Sänger Kevin Russell und Schlagzeuger Peter Schorowsky gründeten die Band, die am 25. November 1980 im unterfränkischen Hösbach zum ersten Mal auftrat. 1981 stieß Gitarrist Matthias Röhr hinzu, 1984 veröffentlichte die Gruppe ihr erstes Studio-Album "Der nette Mann". Die auf der Platte veröffentlichten Lieder "Stolz" und "Deutschland" brachten der Band in der Skinhead-Szene einen gewissen Kultstatus ein. Die Platte wurde 1986 indiziert, da sie laut Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien nationalsozialistisches Gedankengut verherrlicht haben soll.

180.000 Fans in der Lausitz

Am 17. und 18. Juni 2005 fand ein Abschieds-Open-Air-Festival unter dem Namen "Vaya con Tioz" ("Geh mit den Onkelz") auf dem Euro-Speedway Lausitz statt. 120.000 Tickets wurden offiziell verkauft, es sollen laut Veranstalter und Polizei aber 180.000 Fans bei dem Auftritt gewesen sein. Es war das letzte der letzten Tour "La Ultima" der Band.

Die letzten vier Studio-Alben der Onkelz ("Viva los Tioz", "Ein böses Märchen... aus tausend finsteren Nächten", "Dopamin" und "Adios") landeten allesamt auf Platz eins der deutschen Charts. Auch das Live-Album "Live in Hamburg" erreichte die Spitzenposition. Die kommerziell erfolgreichsten Singles sind "Dunkler Ort" (2000), "Keine Amnestie für MTV" (2002) und "Onkelz vs. Jesus" (2004), die alle auf Platz zwei der deutschen Charts landeten. Die Band erhielt in Deutschland zwölf und in Österreich drei goldene Schallplatten und wurde in Deutschland zudem acht Mal mit Platin ausgezeichnet.

(spol)
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