Gerichtsmedizin bestätigt Medienbericht Linkin-Park-Sänger Chester Bennington ist tot

Los Angeles · Chester Bennington, Sänger der Band Linkin Park, ist tot. Fans und Musikerkollegen reagierten geschockt. Linkin Park gehören mit über 70 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Bands seit der Jahrtausendwende.

Bennington wurde 41 Jahre alt. US-Medien berichten, der Musiker habe Selbstmord begangen. Ein Sprecher der Gerichtsmedizin in Los Angeles bestätigte am Donnerstagabend einen Bericht des Online-Portals "TMZ". Er erklärte laut Nachrichtenagentur AP, dass es sich wohl um einen "offensichtlichen Fall" handelt.

Die Leiche des Musikers wurde demnach in seinem Haus in der Nähe von Los Angeles gefunden. Bennington hatte wiederholt öffentlich darüber gesprochen, an schweren Depressionen zu leiden. Auch der Kampf gegen den Alkohol prägte lange sein Leben. Er hinterlässt eine Frau und sechs Kinder aus zwei Ehen.

Chester Bennington von Linkin Park: Bilder aus dem Leben vom Sänger
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Bilder aus dem Leben von Chester Bennington

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Foto: ap, OS

Der Sänger war eng mit dem Soundgarden-Sänger Chris Cornell befreundet, der sich im Mai das Leben nahm. Auf dessen Trauerfeier sang Bennington "Hallelujah" von Leonard Cohen. Linkin Park waren aktuell auf Tour und sollten kommende Woche mit Blink 182 in New York auftreten. Band-Mitgründer und Produzent Mike Shinoda schrieb auf Twitter, er sei "erschüttert und untröstlich". Die Band werde sobald wie möglich eine offizielle Erklärung abgeben.

Linkin Park verkauften mit ihrer Mischung aus Hardrock, HipHop und Rap über 70 Millionen Alben und heimsten zwei Grammy-Auszeichnungen ein. Allein ihr Debüt "Hybrid Theory" aus dem Jahr 2000 ging rund um die Welt 30 Millionen Mal über den Ladentisch. Damit war es das erfolgreichste Debütalbum des 21. Jahrhunderts. Vom Nachfolge-Album "Meteora" aus dem Jahr 2003 verkauften Linkin Park fast noch einmal so viele Exemplare weltweit. Auf dieser Platte erschien auch der Song "Numb" — einer der größten Hits der Band.

Die Musikbranche hat auf den Tod von Chester Bennington mit großer Anteilnahme reagiert. Viele brachten ihre Gefühle auf verschiedenen sozialen Medien zum Ausdruck. "Wortwörtlich das beeindruckendste Talent, das ich je live gesehen habe! Vocal beast! #RIPChester #LinkinPark", schrieb Sängerin Rihanna auf Instagram. "Freundlich, liebenswürdig & bescheiden. Eine seltene Kombination im Rock & Roll. Tieftraurig...", schrieb Lars Ulrich, Schlagzeuger der Band Metallica, auf Twitter. "Es gibt keine Worte. So untröstlich. RIP Chester Bennington", kommentierte die amerikanische Indie-Rockband Imagine Dragons auf dem gleichen Medium.

Einige Musikerkollegen appellierten an Menschen mit psychischen Problemen, sich Hilfe zu suchen. So schrieb Paul Stanley, Gitarrist der legendären Band Kiss, auf Twitter: "RIP CHESTER BENNINGTON. Wir können nie den Schmerz von jemand anderen kennen. Gebete an seine Familie während dieser Tragödie. Wenn du Hilfe brauchst, wende dich an jemanden." Pete Wentz, Bassist der amerikanischen Band Fall Out Boy regte zu mehr Diskussionen über das Thema an: "Mit der psychischen Gesundheit ist nicht zu scherzen. Wir müssen die Gespräche darüber von ihrem Stigma befreien."

Andere schrieben, wie sehr Bennington sie inspiriert habe, wie der amerikanische Sänger und Schauspieler Donnie Wahlberg: "Das erste Konzert, zu dem ich meinen ältesten Sohn gebracht habe: @linkinpark. #ChesterBennington war ein Genie & Gentleman. Er hat uns beide inspiriert." Auch die amerikanische Band The Chainsmokers drückte auf Twitter ihr Beileid aus. "RIP Legende Chester. Du warst und wirst immer eine riesige Inspiration für uns sein."

Kreisen Ihre Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222.

(csi/sbl)
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