Fotos Das ist Mimi, die eigentlich Sarah heißt
Gestatten: Mimi. Mimi heißt eigentlich Sarah. Sie kam im September 1985 in London zur Welt. Ihre Eltern sind das englische Model, Schauspielerin und Fotografin Polly Eltes und Marius Müller-Westernhagen.
Schon mit zwei Jahren tanzte sie zur Musik, die zu Hause aufgelegt wurden, mit sieben bekam sie von einem Freund der Mama Gitarrenunterricht und ihre erste Lieblingsplatte („Rumours“ von Fleetwood Mac).
Den ersten Auftritt spielte sie mit 15 im 12 Bar Club in der Londoner Denmark Street (Gage: Rabatt auf eine Gitarre im Laden nebenan). Schon da sang sie selbstgeschriebene Songs. Einer von damals, "Without Love“, schaffte es sogar rund zehn Jahre später auf ihr Debütalbum.
Mimi gründete 2004 mit drei Jungs, die sie im Londoner Nachtleben in Unterhaltungen über die Kinks und tolle alte Gitarren verwickelt hatte, die Band Battlekat. Eine wüste Glam-plus-Punk-geteilt-durch-Courtney-Love-Band.
Sie probten jeden Tag, traten zwei Mal pro Woche auf und verdienten dennoch kein Geld mit dem irren Spaß.
Um nach dem Schulabschluss die Miete zahlen zu können, arbeitete Mimi als Model – eher blass, eher dünn, also genau die Richtige für coole Aufträge. Aber: "Es war weit weniger aufregend als gedacht“, sagt sie. „Oft ging es nur darum, stundenlang in einer Jeanshose irgendwo rumzustehen.“
Und worüber singt ein 25-jähriges London-Girl, das schon weitgereist und durch viele Abenteuer abgehärtet ist? In "Lonely One“ zum Beispiel, einem nachts im BMW geschriebenen, leicht chemischen Klage-Groove, über das majestätische Gefühl, einsam voranzugehen.
In "One“, einem schwebenden Orchester-Mantra, über das Problem, eine ganz wichtige Nachricht an jemanden zu schicken, der nicht mehr ans Telefon geht.
Und in "Once Again“, der ersten offiziellen Single, über das Ende einer Beziehung. Wenn man keine Lust mehr auf Diskussionen und Entschuldigungen hat, sondern einfach nur weg will.
Man merkt schon: Ein Liederzyklus über den Spanischen Bürgerkrieg ist "Road To Last Night“ nicht. Sondern Mimis Tagebuch.
Ein Krimi ist Mimis Geschichte auch nicht. Eher: ein Schelmenroman. Mit Hang zu Drama und wildem Zeug. Ein Roadtrip. Ein Roadtrip zurück in die letzte Nacht.
Und Mimi singt von all dem, an das wir uns nicht erinnern können. Der Mann im Autoscooter würde sagen: Bitte anschnallen!Hier sieht man sie mit ihrer Band Mitte September in Hamburg auf dem grünen Teppich des Clean Tech Media Awards.