Grammy-Verleihung in Los Angeles Das sind die Gewinner des Abends

Los Angeles (RPO). Zwei Veteranen des Musikgeschäfts gehören sind die großen Gewinner der diesjährigen Grammy-Verleihung. Die Rocklegende Robert Plant und die Country-Königin Alison Krauss gewannen in Hollywood für ihr Duo-Projekt fünf der begehrten Musikpreise, unter ihnen die besonders wichtige Auszeichnung für das beste Album. Weitere Preisträger waren der Rundfunkchor Berlin und die Berliner Philharmoniker.

Die zunächst als Favoriten gehandelten Anwärter blieben bei der hochkarätig besetzten Preisgala hinter den Erwartungen zurück: Der US-Rapper Lil Wayne war acht Mal nominiert, erhielt aber nur vier Grammys. Die britischen Softrocker Coldplay sammelten bei sieben Nominierungen drei Auszeichnungen ein.

Mixtour zweier Stilrichtungen

Mit ihrer Preisentscheidung für den 60-jährigen Plant und die 23 Jahre jüngere Krauss würdigte die Grammy-Akademie das Duett-Album "Raising Sands", auf dem die beiden Musiker die Stilrichtungen Rock und Country zusammenführten. Auf dem Album ist auch der Song "Please Read The Letter" zu finden, der den Grammy für die beste Single des Jahres gewann.

Plant, dessen Karriere vor mehr als 40 Jahren als Sänger der Kult-Rockband Led Zeppelin begonnen hatte, wollte seine Überraschung nicht verhehlen: "Ich würde sagen, ich bin ziemlich verblüfft", sagte er. "Das ist eine hübsche Art, den Sonntag zu verbringen." Seine Duettpartnerin Krauss sprach von einer "wunderbaren Zeit". Mit nunmehr 26 Grammys hält die Country-Queen nun den Rekord für weibliche Musiker.

Adele ist die Newcomerin des Jahres

Der Grammy für den besten Song ging an die Gruppe Coldplay für die basslastige Mitsingnummer "Viva La Vida". Ihr gleichnamiges Album war auch als Album des Jahres nominiert. Als Newcomerin des Jahres wurde die britische Songschreiberin Adele ausgezeichnet, die auch den Grammy als beste Popsängerin gewann. Der Grammy für den besten männlichen Popsänger ging zum vierten Mal an John Mayer.

Größter Publikumsliebling auf der Preisgala war die Sängerin Jennifer Hudson. Bei einem emotionalen Auftritt nahm die 27-Jährige, deren Mutter und Bruder im vergangenen Jahr ermordet worden waren, den ersten Grammy ihrer Karriere entgegen. "Ich danke meiner Familie im Himmel und denen, die heute Abend hier sein können", sagte Hudson unter Tränen. Den Preis erhielt sie für das beste R&B-Album des Jahres.

Auch andere Preisträger zeigten Rührung. "Ich werde gleich heulen", bekannte die 20-jährige Britin Adele, die sich mit ihrem mehrfachen Grammy-Gewinn zu den Senkrechtstartern der Musikbranche zählen darf. Chris Martin von der Gruppe Coldplay bekannte auf der Bühne: "Gleich kommen mir die Tränen, das ist verrückt." Gerührt zeigte sich auch die Blueslegende B.B. King: Der 83-Jährige gewann für sein jüngstes Album seinen 15. Grammy.

Drama hinter den Kulissen

Ein Drama hinter den Kulissen hatte die Galaplaner in letzter Minute zu einer Änderung gezwungen. Die Popsängerin Rihanna sagte kurzfristig ihren Auftritt ab, nachdem es offenbar zu einem handgreiflichen Streit mit ihrem Freund gekommen war. Nach Informationen der "Los Angeles Times" hatte der Sänger Chris Brown seine Freundin am Morgen nach einem Streit tätlich angegriffen; am Abend habe er sich der Polizei gestellt und sei festgenommen worden.

Eine Polizeisprecherin in Los Angeles bestätigte, dass Brown eine Frau angegriffen haben soll, die dabei "sichtbare Verletzungen erlitten" habe. Dass es sich dabei um Rihanna handelte, wollte sie zunächst nicht bestätigen. Anstelle von Rihanna traten Mädchenschwarm Justin Timberlake und Soullegende Al Green in einem eilends arrangierten Duett bei der Gala auf.

Der Rundfunkchor Berlin und die Berliner Philharmoniker erhielten den prestigeträchtigen Preis für ihre gemeinsame Einspielung von Igor Strawinskys "Psalmensinfonie" unter der Leitung von Sir Simon Rattle (Orchester) und Simon Halsey (Chor). Ein weiterer Grammy ging an den in den USA lebenden deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer für seinen mit James Newton Howard komponierten Soundtrack für den Batman-Film "The Dark Knight".

(AP)
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