Deutscher Radiopreis Nigel Kennedy und Beth Ditto sind die Stars der Gala

Hamburg · Deutschlands Radiomacher haben in der Hamburger Elbphilharmonie zum achten Mal die besten Vertreter aus dem Hörfunk gefeiert. Höhepunkte beim Deutschen Radiopreis waren die Auftritte von Ausnahmegeiger Nigel Kennedy und Sängerin Beth Ditto.

 Die amerikanische Sängerin Beth Ditto bot bei den Deutschen Radiopreis einen rockigen Auftritt.

Die amerikanische Sängerin Beth Ditto bot bei den Deutschen Radiopreis einen rockigen Auftritt.

Foto: dpa, sab dan

Berühmte Laudatoren, ein imposantes Konzerthaus und glückliche Gewinner — die Verleihung des Deutschen Radiopreises ist am Donnerstagabend als große Galaveranstaltung in der Hamburger Elbphilharmonie gefeiert worden. 33 Nominierte gingen ins Rennen um die Preise, die in elf verschiedenen Kategorien vergeben wurden.

Dazwischen sorgten Künstler wie etwa Peter Maffay, die britische Newcomerin Anne-Marie und Jennifer Rostock für musikalische Unterhaltung. Moderiert wurde die Veranstaltung zum siebten Mal in Folge von Entertainerin Barbara Schöneberger. Stars wie Topmodel Toni Garrn, Schauspieler Jan Josef Liefers und Moderator Günther Jauch gratulierten den Preisträgern. Insgesamt 62 Radioprogramme übertrugen die Verleihung live, davon elf öffentlich-rechtliche und 51 private.

Highlights des Abend waren die Auftritte von Ausnahmegeiger Nigel Kennedy und der amerikanischen Sängerin Beth Ditto. Kennedy hatte eigens für die Veranstaltung ein Stück komponiert. Mit seiner Violine zog der extrovertierte Musiker mit der Irokesenfrisur und leuchtenden Turnschuhen das Publikum in seinen Bann und machte sich die einzigartige Akustik im Großen Saal zunutze.

Ditto bot mit ihrem rockigen Auftritt ein Kontrastprogramm zu Kennedy und wirbelte in einem dunkelgrauen Glitzerkleid über die Bühne. "Radio ist unglaublich und gibt mir immer wieder ein tolles Gefühl. Es verbindet Menschen über Musik", sagte die 36-Jährige.

Schöneberger führte wie gewohnt mit viel Witz durch den Abend. "Wir sind in der Elbphilharmonie — endlich macht alles Sinn", begrüßte die 43-Jährige das Publikum. Gehüllt in ein pinkes, asymmetrisches Kleid scherzte sie mit den Gästen, indem sie es etwa daran erinnerte, dass auch die Teilnehmer des G20-Gipfels noch vor einigen Wochen auf ihren Stühlen Platz genommen hatten. "Da saß Donald Trump", sagte sie. "Schauen sie mal unter dem Sitz klebt noch Kaugummi."

Eröffnet wurde die glamouröse Gala von den Sängern Johannes Oerding, Adel Tawil und Vincent Weiss, die zusammen mit den Musikern der NDR Radiophilharmonie ihre Lieder spielten. Doppel-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Maria Höfl-Riesch überreichte den Deutschen Radiopreis für die "Beste Programmaktion", der an den Sender N-Joy ging. Mit der multimedialen Kampagne "Kopf hoch. Das Handy kann warten", machte er auf die Gefahren durch Handynutzung am Steuer aufmerksam.

Als beste Moderatorin wurde Gerlinde Jänicke vom Sender 94,3 rs2 ausgezeichnet. "Ich hab noch nie was im Radio gewonnen. Jetzt weiß ich endlich, wie sich die Hörer fühlen", freute sich die Gewinnerin.

Als "Bester Newcomer" wurde Henriette Fee Grützner von Radio PSR ausgezeichnet. Sie bringe alles mit, "für eine erfolgversprechende Karriere im Radio benötigt wird", begründete die unabhängige Jury des Grimme-Instituts ihre Entscheidung. Die Laudatio hielt Benno Führmann. "Ich kann mich noch an meinen ersten Dreh erinnern", sagte der Schauspieler. Sein einziger Satz sei gewesen: "Bei der Scheißkarre ist der Keilriemen auch noch gerissen." Er habe dafür acht Takes gebraucht. "Mittlerweile bin ich nur noch bei fünf Takes", scherzte er.

Als "Beste Sendung" wurde in diesem Jahr die "radioeins Radio Show" der Bundeshauptstadt der Moderatoren Britta Steffenhagen und Herr von Keil sowie der Redakteurin Alina Faltmayr ausgezeichnet. Laudator war Musiker Peter Maffay.

Zum Abschluss spielte Benny Andersson von der schwedischen Popgruppe ABBA den Hit "Thank your for the music" auf dem Klavier und sang den Refrain gemeinsam mit allen Preisträgern und Laudatoren. Stifter des Preises sind die Hörfunkprogramme der ARD, Deutschlandradio und die Privatradios in Deutschland. Dass die Veranstaltung in der "Elphi" stattfand, war eine Ausnahme. Künftig soll die Gala wieder im "Schuppen 52" ausgerichtet werden. "Mit dem Deutschen Radiopreis in die Elbphilharmonie zu gehen, war Experiment und Wagnis. Ich finde, dass es sich gelohnt hat", sagte Joachim Knuth, Vorsitzender des Beirats Deutscher Radiopreis.

Mit 381 Wettbewerbsbeiträgen hat der Deutsche Radiopreis einen neuen Bewerberrekord gebrochen.

(beaw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort